Abschied von Arbatax

Freitag 10.8.18
Da es nächste Woche nun endlich losgehen soll, haben wir Massimo gebeten, auf der Werft noch einmal so ein Fest für uns zu organisieren, wie wir es schon 2x vorher erlebt haben. Werftmitarbeiter, Familie und Freunde von Massimo, mit denen wir auch schon eine Taufe und Weihnachten feiern durften - aber diesmal zahlen wir.


Fleisch für 40 Personen...


Montag, 13.8.18
Am Vormittag nach dem letzten Reparaturversuch von Ricardo an unserem Batteriemonitor kommen nochmal Massimo mit Marina und Mia zum letzten Auf Wiedersehen vorbei und später seine Schwester Claudia mit Maurizio.
Gianni Uselli holt uns zum Einkaufen (letztes Mal bunkern mit Auto!) ab und anschliessend sind wir bei den Usellis in Bari Sardo Pfeffersteak und Fisch essen. Siehe Abschiedsfoto unten. Natürlich durften wir unsere Rechnung nicht bezahlen ! Vielen Dank an die Uselli-Brüder für alle Hilfe und das gute Essen in den vergangenen 2einhalb Jahren !!!


Gianni mit seinen Brüdern und seinem Cousin Raffaele


Dienstag 14.8.18
Wir legen tatsächlich ab, drehen eine Ehrenrunde im Hafen und sagen Arrividerci Arbatax über unseren Aussenlautsprecher. Als wir aus der Hafenausfahrt ausfahren kommt ein Schlauchboot der Marina hinter uns nach und direkt auf uns zu - Schock: wir haben doch bezahlt! Aber kein Grund zur Sorge: es ist Lucio , einer der Marineros, der uns zuwinkt und gute Reise wünscht.

Segel gesetzt, Prosecco geöffnet und 5Std. schönstes Sonnensegeln Richtung Süden entlang Sardiniens Küste. Um 14:00 trinken wir einen Eiskaffee und kaum ist der geleert kommt eine Regenfront von hinten auf - entgegen der Windrichtung auf Meereshöhe. Obwohl zum Reffen schon alles vorbereitet, auch die Plicht von unnötigen Kissen und Handtüchern freigeräumt ist, erwischt uns die Sturmböe mit 8 Beaufort, bevor wir die Segel runterholen. Gleich am 1sten Tag einen Fast-Knock down mit heftigem Regen - das hatten wir uns anders vorgestellt. Stark gerefft noch 1Std. weiter unter Segeln abgelaufen, danach unter Motor einen Ankerstrand angefahren. Mit 60m Kette und unserem guten "Jambo-Anker" fühlen wir uns sicher. 
Wir bleiben einen Tag und legen am Donnerstag einen Arbeitstag vor Anker ein: Mit Tauchflasche 40 Minuten Unterwasserschiff gereinigt, diesmal erfolgreiche Funkversuche von Michaela mit der Kurzwellenanlage - 2 Wetterberichte haben wir nun damit erhalten. Außerdem das Dingi von Regenwasser geleert, gereinigt und besser gesichert. Ankerkasten entrostet und Tau + Restkette klariert und mit WD40 eingesprüht. Die wöchentliche Spülung des Wassermachers wird auch erledigt.
Danach: "Plichturlaub"

Budget:
Da wir mit deutlich weniger auskommen müssen als in Deutschland, haben wir uns nun ein Haushaltsbuch angelegt, in das alle Ausgaben geschrieben werden. So werden wir lernen, wo das Geld hingeht und welcher Durchschnitt sich ergibt. Es gibt Tage an denen man kein Geld ausgeben kann - man lebt dann von den Vorräten an Bord - die müssen aber auch wieder nachgekauft werden. Wenn man bedenkt, dass der Tagessatz für Liegeplätze im Mittelmeer in der Hauptsaison für ein 17m Schiff zwischen 100 bis 150 beträgt und wir nur für das Nachtanken von 147l Diesel vor der Abfahrt 259€ gezahlt haben, ist das verfügbare Tagesbudget schnell mehrfach überschritten ohne Essen und Trinken. Daher werden wir zu 90% ankern, um zumindest die teuren Marinakosten zu vermeiden.

Position:
Wir haben es nicht allen erzählt, und auf unserer Visitenkarte steht es auch nicht, daher hier noch der Tip: Im Internet (gibt es aber auch als App) unter www.vesselfinder.com könnt Ihr ODIN-X suchen und dann die zuletzt per AIS gesendete Position unseres Schiffes sehen. Ein paar Fotos sind auch dabei.

Donnerstag 16.8.18
Abfahrt Richtung Sizilien morgens um 0900. 
Wir steuern die Sizilien westlich vorgelagerte kleine Insel Marettimo an. 
Entfernung: 145 Meilen.
Zunächst wieder schön gesegelt. Nach 3 Std. verlässt uns der Wind und eine 1,5m hohe, alte Dünung läßt Baum und Segel so schlagen, dass es weh tut. Wir müssen leider wieder motoren. 2-3 mal noch haben wir es versucht mit Segeln - leider dasselbe Ergebnis. Die Nacht verlief ruhig und am Freitag morgen um 0900 laufen wir die Insel an. 


Abendstimmung bei der Fahrt Richtung Sizilien


Anlaufen des Ankerplatzes auf der Isola di Marettimo um 09:00Uhr morgens


Ein Anlege-Negroski für Sven und ein Anlege-Martini für Michaela


Wir sind begeistert von unserem Plotter mit Radar-overlay. Man kann sogar die Regenwolken (lila) erkennen und damit auch nachts nicht von Regenböen (squalls) überrascht werden. Wenn man drauf guckt !


zu sehen: unser Schiff auf dem Track und Backbord voraus Regenwolken


Nun bleiben wir mal einen Tag hier vor dem kleinen und einzigen Ort auf der Insel vor Anker, bevor es nach Sizilien weitergeht.



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