Cala Sisine nach Porto Sosalinos

25.8. (Sven)
Nun liegen wir in der Cala Sisine vor einem schönen kleinen Strand – allerdings ein beliebtes Ausflugsziel von vielen Mietschlauchbooten und Touristendampfern. Trotzdem schön – vor allem nach 17:00 wenn alle wieder weg sind…

Unsere Nachbarn sind heute 2 Megayachten, davon eine arabische Familie mit einem Disneyland von Wasserspielzeug, das an dem Nachmittag natürlich alles noch von den vollschlanken twen-Töchtern bespielt wird. Bodyguards stehen mit hautengen T-Shirts und Sixpacks links und rechts auf der Badeplattform für alle Fälle , bzw. einer von ihnen fährt mit dem High-end-Begleitboot immer mit, wenn jemand der „Familie“ mit dem Wetbike Kreise um uns zieht. Dann wieder werden 2 Familienmitglieder mit riesen Schlauchreifen hinter dem Dingi hergezogen und kreischen vor Freude. Hinter der Yacht ist ein aufblasbarer Meerespool angehängt, wo der Rest der Familie am Poolrand liegt oder auch im Raum hinter der Badeplattform vom Tisch mit „Erfrischungen“ sich einen Sekt oder eher Schampus nimmt. Verhüllt sind die Frauen interessanterweise alle gar nicht, eher sexy Badeanzüge.


Später genießen wir noch den Abend im Cockpit mit unseren Megayachten unter Mondlicht und nach einem leckeren Currychicken.

In der Nacht werden wir vom Pfeiffen des Windes in der Takelage geweckt – Fallwinde von Westen erreichen Windstärke 8 mit 34Knoten. Der Anker hält – Ankeralarm auf dem I-pad ist aktiv. Also weiterschlafen.

26.8. (Sven)
Heute Vormittag wollen wir eigentlich an Land schnorcheln und uns einmal das Angebot des dort ausgeschilderten Ristorantes /Gelateria ansehen. Die Fallböen kommen aber im 5min-Takt und treffen das Schiff oft seitlich, da es schwoijt und der Wind schneller dreht als das Schiff. Unsere arabischen Nachbarn verlegen 500m weiter unter die Steilwand, weil sie sonst nicht mehr „spielen“ können. Wir liegen sicher, lassen aber das Schnorcheln, weil wir bei den Böen nicht sicher sind, ob uns die Laien-Schlauchbootfahrer mit ihren 100PS-Motoren nicht über den Kopf fahren auf dem Weg zum Strand. Verschieben wir wohl auf morgen – wir haben ja Zeit…
Ein paar kleine Hausarbeiten haben wir natürlich wieder erledigt – macht ein gutes Gewissen (Unsere „Modulski-Schiffsglocke“ poliert, ein paar Teakfugen mit Sikaflex ausgebessert (wöchentliche Aufgabe), Backskistenlicht neu installert und die Kühlbox enteist.


27.8. (Sven)
Heute wollen wir ja nun die Schnorcheltour an den Strand nachholen. 
Allerdings kommt nach dem Frühstück die Guardia di Finanza mit ihrem grauen Schnellboot längsseits und möchte wissen, wie viele Personen an Bord sind, woher, wohin und dann die Bootspapiere sehen. Also den Ordner in einen Kescher übergeben – ein paar Minuten soll das dauern. Es dauerte eine halbe Stunde. Die machen Ihre Sache gründlich. Vielleicht haben sie auch von den arabischen Freunden einen Tipp bekommen mal genau zu prüfen, wer sie da gestern fotografiert hat…
Natürlich war alles in Ordnung und „buona giornata“!
Glücklicherweise waren wir noch nicht losgeschnorchelt und niemand an Bord, als die Guardia di Finanza kam.
Die Guardia di Finanza nähert sich

Übergabe der Bootspapiere per Kescher

Dann aber ins Wasser und rüber. Der Strand in Länge von 200m war schnell überblickt, in die Grotte daneben durfte man leider nicht schwimmen/schnorcheln. Also sind wir zum Ristorante etwa 250m landeinwärts gegangen. Gut – hätte man essen können, aber im Busch, ohne Blick aufs Meer und unser Boot. Mittags ohnehin nix los. 


Der Weg zum Ristorante


und dann das tolle Buschrestaurant...

Also zurück an Bord für einen lazy Nachmittag. Wind waren nur 5 Knoten, knapp 2Beaufort aus Zielrichtung. 
Zu erwähnen ist aber noch, dass es hier einen Schwell vom feinsten gibt. Obwohl wir mittlerweile alle Gläser, Flaschen etc entsprechend verstaut haben, Geschirrtücher etc als Puffer mit in die Schränke gepackt haben, nervt uns zusätzlich zu dem Geschaukel auch immer wieder Klirren aus der Pantry…
Also fahren wir morgen weiter, machen uns aber jetzt mal einen spanischen Abend mit Paella. (Gestern war italienischer Abend mit Spaghetti Carbonara). 

28.8. (Sven)
Um 09000 Anker auf Richtung Cala Ginepro. 

Abfahrt Richtung NordNordOst

27 Meilen gesegelt (gekreuzt) nur Motor zum Ankern verwendet. Schöner Segeltag ! 
Im Schutz einer Landzunge gegen die NW-Winde diesmal schön ruhig mit 8 weiteren Yachten gelegen und die Windsurfer bewundert, die durchs Ankerfeld rauschten.

29.9. (Sven)
Gut ausgeschlafen machen wir uns um 0930 leider aufgrund schwachen 1er Windes unter Motor weiter auf nach Norden. Da wir das durch den Wetterbericht schon vorher wussten, hatten wir uns für diese Motorfahrt auch nur 9 Meilen vorgenommen – nach Porto Sosalinos. Dort haben wir im Sandfeld mutig bei 4,5m geankert. So flach waren wir noch nie gelegen. Mit Schnorchelausrüstung habe ich sicherheitshalber überprüft, wieviele Handbreit Wasser wir wirklich noch unter unserem Kiel haben im Vergleich zu den rechnerischen Werten des Echolots. (Ergebnis stimmte mit der Theorie überein.)

Anfahrt zum Ankerplatz vor Porto Sosalinos

Um 16:00 machen wir uns auf mit dem Dingi (mit Paddeln) zum kleinen Ort. Wir können Müll abladen, im einzigen aber gut sortierten Supermarkt etwas Proviant nachkaufen und an der Strandbar für 2 Bier den W-LAN Code mitnehmen. Hat leider an Bord dann doch nix genützt, weil die Bar einen zu schwachen Sender hat und selbst mit der Mast-W-LAN Antenne die Quelle nicht zu empfangen war. 

Übrigens: Heute vor 4 Wochen haben wir unseren „endlos-Urlaub“ begonnen. Normal wären wir spätestens heute auf der Fähre zurück. Ein gutes Gefühl „nicht zurück“ zu müssen!!!

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