Porto Sosalinos nach Porto Brandinchi

30.8.18 (Sven)
Wir gehen um 0900 bei Punta Sosalinos Anker auf und fahren uns nur eine halbe Meile von Land frei, dann Motor aus und warten auf Wind. Das Wasser ist wie Öl und wir haben Zeit – Wind ist ja vorhergesagt. 
Nach 1h dümpeln in der Morgensonne kommt die erste Brise auf und wir setzen Segel. 
Es folgen 4 Stunden schönes Raumschotsegeln mit 4-5 Beaufort, die man bei achterlichem Wind abzüglich der Bootsgeschwindigkeit fast nicht wahrnimmt. Dieselbe Windstärke von vorn (am Wind) fühlt sich deutlich anders an, da man die Bootsgeschwindigkeit dann gefühlt winkelanteilig zur Windgeschwindigkeit hinzuaddieren muss. 
Auf Höhe unserer neuen Ankerbucht holen wir das Groß ein, halsen mit der Genua und laufen um 1400 in die Bucht mit ca. 6 anderen Ankerliegern ein.


 Panoramabild der Ankerbucht Porto Brandinchi


 Die nordnordöstlich von uns gelegene Insel Tavolara im Abendlicht


Dank früher Ankunft konnten wir uns dann noch dem Atemregler von Svens Taucherausrüstung widmen. Auseinandergenommen, gereinigt, WD40 rein, wieder zusammengebaut - und schon geht er wieder und bläst nicht mehr ab. (In München hätten wir für diese Revision locker 100Euro gezahlt.) Hätten wir gewusst, dass sich in dem Ding erstaunlich wenig Technik verbirgt, hätte ich die Überarbeitung schon immer selbst gemacht.

31.8. (Sven)
Wir sind jetzt in Porto Brandinchi, ca. 8meilen vor Olbia. Olbia ist ein recht schmutziger Fährhafen, den wir von unseren Autoreisen her schon kennen. Eigentlich wollten wir dann in die nächste oder übernächste Bucht am nächsten Tag. Samstag soll stärkerer Wind aus Westen kommen und wir wollten hier oben mal 2-3 Tage ankern und mit dem Dingi und Motor an Land fahren. 
Der aktuelle Wetterbericht zeigt uns aber – je nördlicher wir kommen, desto stärker wird der Wind. 
Hier in dieser Ankerbucht haben wir keine Berge nach Westen und damit keine Fallböen zu erwarten und außerdem laut Wetterbericht 3-4 Knoten weniger Wind als in den nächsten Buchten. Daher bleiben wir erstmal hier. 

Gleich südlich von uns gibt es einen kleinen Hafen mit Restaurants und Lebensmittelgeschäften (Marina di Puntaldia). Laut Buch ein Dorf im Stil von Porto Cervo, aber weniger elegant (und dadurch auch weniger teuer).
 Da werden wir dann hinfahren, wenn Wind und Welle die noch zu trainierende Montage des Aussenborders an das schwankende Dingi erlauben. Das haben wir ja schon einmal geschafft – ist aber nicht einfach und das Handling mittels Taljen  ist noch zu optimieren. Bisher sind wir einmal an Land geschnorchelt (mit Handtuch und Klamotten im wasserdichten Rucksack) und 2x mit dem Dingi gepaddelt.

Arbeitsprogramm von heute: 
Wir haben uns aus Leinenresten der neuen Fallen eine schöne neue Travellerleine eingeschoren und fachmännisch getakelt (siehe Fotos). 


Eine Backskiste ausgeräumt und neu sortiert auf der Suche nach einem Ankerball. Nur für den Fall, dass wir mal angesprochen werden. (Einige setzen den hier tatsächlich!) Haben ihn bisher aber nicht gefunden.
Ein erneuter Funktest (diesmal nochmals mit 7Meter Draht als Ersatzantenne und geänderter Erdung) hat nur besseren Radioempfang gebracht, aber leider sonst keine Besserung. 
Wassermacher und Generator wurden heute 1h angeworfen und beide sind gelaufen wie am Schnürchen. Den WM habe ich auf ca.127l / h eingestellt (160l/h max. Leistung). Ca. 123l hat er dann produziert – also sehr genau. Also haben beide wichtigen Kandidaten den Testlauf erfolgreich bestanden.
Leider fallen unsere Instrumente (Windrichtung, Stärke, Tiefenmesser, Bootsgeschwindigkeit) immer mal wieder aus. Durch mehrfaches Aus- und Einschalten können wir sie dann irgendwann wiederbeleben. Wir lassen sie jetzt immer laufen – trotzdem hängen sie sich gelegentlich auf. In Arbatax ging es 10 Tage gut, dann wurde es mit dem Lossegeln aber schlechter. In Spanien werden wir nicht umhin kommen mal zur Abwechslung einen fähigen Elektriker mit Englischkenntnisse zu engagieren, der uns entweder das Kompatibilitätsproblem der Instrumente untereinander beseitigt oder eine neue Anlage einbaut. 
(Das wäre sehr teuer und aufwendig wegen der Geber unter Wasser und im Mast, die ja nie kompatibel mit den neuen sind – selbst die Kabel müssten durchs ganze Schiff neu gezogen werden im worst case. Aber mal abwarten. Winterthema…)

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