Porto Brandinchi nach Cala Ginepro

01.09.18 (Sven)
Heute hatten wir teuflische Böen in der Nacht und den ganzen Tag in der Bucht. Aufgrund des von Land wehenden Westwindes aber mal keinen Schwell. Verschiedene Versuche, die „Ankerkralle“ zum Entlasten und geräuscharmen Entrucken der Ankerkette und Winsch zu installieren, konnten wir hier unternehmen. Ankern nur unter Kette ist auf Dauer wirklich nicht zu empfehlen.
Ansonsten lazy day ohne Arbeitsprogramm außer die allabendliche office hour (Blog, Kreditkartenabrechnung und Kontencheck, Telefonkonto und Aldi-card check für I-pad sowie Funkversuche Kurzwelle und mails).
Eine mail von Massimo sagt uns, dass nach nur 5 Tagen unser Auspuff angekommen ist – aus Holland! Bestleistung. 
Unser neuer Auspufftopf wartet schon in Arbatax auf uns (eigentlich müssten wir jetzt ein Glasfenster zum Motor einbauen lassen, weil das Teil so schön ist...)

Laut DPD Internetcheck ist auch das Modul für den Batteriemonitor schon bei ihm. Also machen wir uns morgen mal auf den Weg zurück.
Heute Nacht sind mit uns 12 Yachten in der Bucht, davon 9 verschiedene Nationalitäten – kein Italiener bzw. Sarde dabei!


Abendstimmung in Porto Brandinchi, übrigens in englischen Seekarten Porto Brandinghi und in deutschen Karten Cala Capecciolo genannt 


02.09.18 (Sven)
Wie immer gutes Wetter zum Frühstück, bei geschätzten 3Beaufort (Windstärke zeigen die Instrumente heute mal wieder nicht an) gehen wir um 0930 ankerauf. Es folgt ein Segeltag von 26nm in 4,5h (davon nur die letzten 5nm per Motor gegenan zum Ankerplatz) mit viel Training: es gab nicht mehr als 15min Ruhe – der Wind drehte, wechselte in der Stärke von 3 – 6 – 0 Bft. Wir haben Genua und Groß ein- und ausgerefft alle 10 min – Michaela arbeitet inzwischen virtuos auf der Klaviatur der Leinen, Winschen und Fallenstopper, während ich nur den Kurs halte und mit einer Hand das Großfall dosiert kommen lasse, wenn es ums Reffen geht. Wir erinnern uns gegenseitig, den Großbaum auf 87° zu stellen vor dem Segel rollen und die Fallenstopper aufzumachen – alles schon passiert, aber rechtzeitig gestoppt wenn es zu sehr „knarzt“. Nach fest kommt „reissen“.

Wir sind nun wieder in der Cala Ginepro, in der uns auf der Fahrt nach Norden die Windsurfer um die Nase gefahren sind. Heute sind wir hier das einzige Boot, aber die Windsurfer sind noch hier und messern mit ihren Brettern bei bis zu 6Bft durch die Bucht. 
Nun gibt es nach der office hour einen italienischen Abend im Schwell (liegen ungeschützt nach Südost, wo der Wind herkommt) mit Penne arrabiata und „the italian job“.
Es zeigt sich, dass ein „Kellerschiff“ – d.h. der Salon ist auf Ebene Wasserspiegel) gegenüber einem Cockpit Salon (gute Sicht im Hafen, ca. 1,5m über Wasserspiegel) auch Vorteile hat. Wir hatten bisher kaum einen Ankerplatz ohne Schwell. Wenn wir dann nur vom Cockpit runtergehen in den Salon, ist der Schwell von vorn deutlich weniger zu spüren und Kochen, Essen und den Abend genießen kein Problem mehr. Selbst bei dem üblen Seitenschwell in Cala Sisine sind wir nicht aus dem Bett gerollt. Vermutlich haben wir dann eher am Mittwoch an Land das Problem des „Nachschaukelns“.
Wir wollen auch nicht meckern, es könnte viel schlimmer sein: denn Vici hat uns letzte Nacht mitgeteilt, dass sie 50Knoten (Windstärke 10) haben in Norwegen. Allerdings muss sie nicht immer draußen stehen und das Schiff ist etwas größer…

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