Ankunft in Cartagena
27.10. (Michaela)
Seit 24.10. sind wir nun in Cartagena!!!!
Am 22.10. haben wir uns von Moraira aufgemacht, um in 3 Tagesetappen die letzten ca 100 Meilen bis Cartagena hinter uns zu bringen.
Unser erster Step führt uns nach San Juan, ca 3nm nordöstlich von Alicante, wo wir nachmittags den Anker fallen lassen und uns einen gemütlichen Nachmittag machen.
Abends springt dann plötzlich unsere Druckwasserpumpe alle 20Sekunden kurz an. Das deutet darauf hin, dass irgendwo ein kleines Leck in einer Leitung oder ein tropfender Wasserhahn dafür sorgt, dass der Druck abfällt. Wir wollen aber nachts nicht mehr die Ursache dafür suchen, sondern schalten einfach mal die Pumpe ab.
Sonnenaufgang, kurz nach Anker auf
Die 2.Etappe geht von San Juan nach Cabo Roig, südlich von Torrevieja.
Morgens, beim Fertigmachen zum Segeln und Ventile schließen, findet Sven glücklicherweise bei einem ersten Check der Wasserhähne und Duschanschlüsse die Ursache: der Wasserzulaufschlauch zur Waschmaschine leckt am Anschluss. Da wir jetzt den Auslöser des Problems kennen, können wir tagsüber beruhigt segeln. Nachmittags am Ankerplatz dichtet Sven beide Schlauchanschlüsse mit doppelten Schlauchschellen neu ab. Problem gelöst!
Die kardanische Aufhängung des Herdes lässt auch Kochen bei starkem Schwell zu.
Wir müssen gestehen, dass uns bislang der Anblick der Küstenlinie hier auf dem Festland nicht gerade gut gefällt: Hochhaus reiht sich an Hochhaus, und es sieht so aus, als wenn die Plätze, an denen kein Hochhaus gebaut werden konnte, mit Ferien- bzw. Reihenhaussiedlungen zugepflastert wurden.
Wie schön! Zwischen den Städten / Hochhäusern ein unbebauter Felsen!
Am 24. morgens ziehen wir das Groß hoch, um es in der Morgensonne trocknen zu lassen, bevor wir es dann für längere Zeit aufrollen und abdecken.
Danach geht es Anker auf (und leider aufgrund fehlenden Windes Motor an) zum letzten Stück.
Gegen Mittag fällt uns auf, dass die Bilgepumpe verdächtig oft anspringt und eine Menge Wasser ausspuckt. Sven sieht gleich mal nach dem Hauptverdächtigen, nämlich den erst gestern abgedichteten Wasserschlauch. Zwischen den beiden Anschlüssen ist dieser jetzt aufgeplatzt. Wir finden raus, dass er nicht nicht Heißwasser- geeignet war. Dafür hat er ja lange gehalten – immerhin über 2 Jahre… Also wissen wir schon, was eine der ersten Aufgaben für uns in Cartagena sein wird: Schlauch kaufen und ersetzen!
Verwöhnt von der spärlich bis gar nicht besiedelten sardischen Küste und Nordwestküste Mallorcas freuen wir uns, als es kurz vor Cartagena, ab dem Cabo de Palos, wieder freien Ausblick auf Natur mit Felsküste gibt.
Es geht die letzten gut 20 Meilen an einer nahezu unberührten Küstenlinie entlang, und wir fahren am 24.10. am frühen Nachmittag in den Hafen von Cartagena ein.
In der Einfahrt kommt uns ein U-Boot entgegen
Erster Blick auf Cartagena
An einer Kaimauer vor der Marina liegt die „A“, mit 143m die größte (und wohl auch hässlichste) Segelyacht der Welt. Sie gehört dem russischen Milliardär Andrei Melnitschenko und wurde 2014 von Stapel gelassen.
Hier haben wir für die nächsten Monate einen Liegeplatz im Yacht Port Cartagena reserviert. Wir werden bereits erwartet und bekommen einen sehr schönen guten Platz zugewiesen.
Uns wurde Cartagena schon mehrfach empfohlen – einerseits als sicherer geschützter Hafen, andererseits auch als interessante und sehenswerte Stadt. Alles, was wir bislang hier gesehen / erlebt haben, bestätigt das.
Unser Liegeplatz ist an einem Fingersteg, d.h. wir brauchen gar keine Gangway mehr ausbringen, sondern können ganz gemütlich auf der Seite vom Schiff steigen.
Neben uns, mit deutlich Abstand (und nicht so wie z.B. in Alcudia, wo ein Schiff nur durch die Fender vom anderen getrennt ist) liegt ein wunderschöner Trawler eines amerikanischen Paares.
Auf der anderen Seite „unseres“ Fingersteges liegt ein Katamaran eines deutsch/österreichischen Paares (welch Zufall!). Beide Paare heißen uns willkommen und helfen uns u.a., unsere Odin-X sturmfest zu vertäuen.
(War auch gut so, denn heute seit den frühen Morgenstunden pfeift es ganz ordentlich.)
Überhaupt gibt es hier eine Community von Leuten, die wie wir den Winter hier in Cartagena auf ihrem Boot verbringen. Dazu aber demnächst mehr, denn morgen gehen wir zum ersten Mal zu einem Treffen, das jeden Sonntag stattfindet, organisiert von den „liveaboards“, um sich besser kennenzulernen bzw. Neuankömmlinge willkommen zu heißen. Jeder bringt sein Essen und Getränke selbst mit…
In direkter Nähe zu den Liegeplätzen, an der Kaimauer vor der Marina, legen die Kreuzfahrtschiffe an. Leider haben wir Vici hier knapp verpasst, denn sie war mit ihrer Artania vor ca. 2 Wochen genau hier vor unserem Liegeplatz gelegen!
Blick von der Artania auf die beiden Marinas und Cartagena
(Foto mit freundlicher Genehmigung von Vici veröffentlicht😉)
Unsere täglichen Joggingrunden und ersten Einkaufstouren führen uns durch die Innenstadt von Cartagena. Wunderschöne alte Bauten, Universitätsgebäude, Stadtmauern, interessante Fußgängerzone, dazwischen Ausgrabungen als Zeugen der unterschiedlichsten Kulturen und Zivilisationen, die sich seit der Gründung Cartagenas
227 v.Chr. hier niederließen. An vielen Ecken nette Tapas-Bars…
Wir werden hier Einiges zu besichtigen / zu erleben haben!
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