Ibiza - Spanisches Festland

16.10. (Sven)

Heute machen wir nur 20 Meilen an der Küste zum Absprungpunkt für die Fahrt zum Festland am Mittwoch. Wir ankern schon mittags in der Cala Tarida. 

Leider stellen wir nun schon den ersten Ausfall an der neu installierten Windmessanlage fest. Die Richtung wird rechts/links vertauscht angezeigt. Ich lerne während der Fahrt die Windanlage einzustellen und korrigiere. Seltsam, dass sich so etwas einfach umkehrt…
Damit nicht genug. Später fallen die Windrichtung und Stärke zeitweise ganz aus, alle anderen Werte (Geschwindigkeit, Tiefe, Temperatur) laufen korrekt weiter. Wir nehmen mit Carl Kontakt auf und er will uns noch auf Ibiza Jungs von Raymarine vorbeischicken. Wir vertagen das auf Cartagena, weil wir Mittwoch unbedingt die 50 Meilen zum Festland angehen wollen, da für Donnerstag schon wieder Starkwind angesagt ist.
Nach einem sonnigen aber wegen der Instrumente verärgerten Nachmittag gehen wir früh ins Bett. 

17.10. (Sven)

Um 0400 stellen wir fest, dass wir uns nur noch hin und herdrehen und nicht mehr richtig einschlafen können. Also mein Vorschlag: noch ist es ruhig draußen – lass uns im Dunkeln davonschleichen. Gegen Mittag, wenn der Wind wieder auf über 20Knoten zunimmt sind wir über jede Stunde froh, die wir Meilen gemacht haben. Also in die Klamotten und Anker auf. Aber was ist das wieder? Kettenrad dreht durch. Kette ist schon auf den ersten 3 Metern am Grund am Felsen festgekommen. Das erste Mal. Das kann heißen: warten auf Tageslicht, Tauchausrüstung an und Kette freimachen. Vergeblich früh aufgestanden? Nein!! Also versuche ich vorsichtig mit Motorkraft und Vorwärtsfahrt die Kette loszubrechen. Das Schiff fährt in die stramme Kette und das Heck schwenkt herum. Wahnsinn bei 22 to ! Beim 2.Versuch aber ist die Kette zum Glück frei und wir kommen um 0545 im Stockdunkeln los. 
 Sonnenaufgang gegen 07:30

Um kurz nach 08:00Uhr kreuzen 4 Delfine auf der Jagd nach Frühstück unseren Weg. Schöner aber leider seltener Anblick.
Wir machen 50 Meilen, nicht ohne die letzte Stunde wieder mal eine ordentliche Dusche und Wind abbekommen. Man kann nicht weit sehen – und wie üblich kommen gerade dann ein Fischer und 2 Segler durch unsere Kurslinie. Wir müssen sie genau im AIS verfolgen. Das Radar funktioniert gut und ist hilfreich – auch beim Abschätzen, wo uns der nächste Schauer trifft. 


Die letzte halbe Stunde fahren wir unter Landabdeckung mit weniger Welle in unsere Ankerbucht Moraira und sind froh, dass wir jetzt das letzte größere Stück hinter uns haben. Von hier sind es noch 90nm nach Cartagena, die wir uns in 3 Stücke aufteilen wollen.
Ankunft am Festland!! Blick von unserer Ankerbucht Richtung Süden

 Blick Richtung Nordosten auf die schönen Villen
Blick Richtung Norden  auf Strandpromenade etc.

21.10. (Michaela)

Mittlerweile liegen wir jetzt schon den 4.Tag hier in Moraira. Aufgrund des vorhergesagten Wetters (zuerst heftiger Wind mit starken Regenfällen von Valencia kommend, dann das gleiche Wetter nur 180 Grad gedreht – nämlich vom Süden bis Alicante reichend) hatten wir uns entschlossen, einfach mal ein paar Tage an Ort und Stelle zu verweilen. 
Am 17. waren wir hier die ersten Ankerlieger, aber wenige Stunden später bekamen wir dann Gesellschaft von einer amerikanischen und einer belgischen Yacht. Zeitweise waren wir dann hier zu sechst, momentan wieder nur zu dritt.
Trotz der schlechten Wetterprognose gibt es täglich auch ein paar Stunden Sonnenschein, die wir lesend an Deck verbringen.

Aber ganz untätig bleiben wir nicht: unter anderem aktivieren wir Beiboot und Motor und fahren in den kleinen Hafen von Moraira. 
Nach langer Zeit der erste Schritt auf festen Boden

Moraira ist ein kleiner Fischerort an der Costa Blanca, der zur Provinz Alicante gehört und leider auch jetzt noch (Ende Oktober) von Touristen geprägt ist. An jeder Ecke hört man deutsche Worte… 
Wir stocken unsere Vorräte auf, nehmen auf dem Weg zurück zum Dinghy noch einen Drink an der Promenade und fahren in der mittlerweile wieder scheinenden Sonne zurück zur Odin-X.
Blick über die Promenade von Moraira

Eines muss hier auch mal bemerkt werden:
Sehr zufrieden sind wir mit beiden Motoren – dem Anfang des Jahres neu gekauften Dinghy-Motor 9,9PS Yamaha und unserer Hauptmaschine, einem 100PS Yanmar Motor. Ebenso mit Wassermacher und Generator. Alles springt auf Knopfdruck an und läuft wie am Schnürchen. Wir haben in den vergangenen Tagen 2x Wasser produziert – ein Mal unter Volllast 175l in einer Stunde, heute mit empfehlenswerter Reduzierung auf 70% immerhin noch 125l in Stunde. Das schont die Hochdruckpumpe und ist nach wie vor ein gutes Volumen. Da würde sich manch Segler schon sehr darüber freuen.
Heute denken wir auch daran, den Heißwasserboiler gleichzeitig mit einzuschalten. Das garantiert uns für heute Nachmittag zur Abwechslung mal eine richtig warme Dusche!!! Zur Erklärung: warmes Wasser gibt es entweder, wenn der Motor läuft, oder durch Einschalten des Boilers bei Generator- oder Landstrombetrieb. Sonst hat das Wasser so um die 22 Grad, nicht kalt aber fühlt sich doch recht frisch an.

Meinen gestrigen Geburtstag haben wir gemütlich auf dem Schiff verbracht: nach dem Sektfrühstück haben wir zuerst eine ausgedehnte Office-Hour eingelegt, um diverse Dinge im Internet zu recherchieren und zu bestellen. Teilweise mit Lieferadresse gleich nach Cartagena, teilweise mit Lieferadresse Klagenfurt, damit Vici diese dann mitbringt, wenn sie irgendwann in den nächsten Wochen zu uns auf Besuch kommt. Dann ein paar Stunden lesend im Cockpit, danach verspätetes Mittag- sprich verfrühtes Abendessen und Video-Abend mit James Bond. Tatsächlich gibt es hier in unserer Bucht ein Haus, das aussieht wie ein Domizil von einem der Widersacher James Bonds…


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