Cartagena Ende Januar
06.02. (Michaela)
Der Winter ist hier in Cartagena gut auszuhalten, auch wenn die Temperaturen nachts auf unter 10 Grad fallen… tagsüber gibt es Sonnenschein und meist um die 20Grad (manchmal sogar mehr, sodass es bei Windstille richtig sommerlich ist). Seit wir hier sind gab es – so glaube ich – insgesamt nur 2 oder 3 Regentage, auch die Tage mit durchweg Bewölkung lassen sich locker an zwei Händen abzählen.
Einer der vielen schönen Sonnenuntergänge
Wie beim letzten Mal angekündigt haben wir in der Zwischenzeit einen Zahnarzttermin zur Professionellen Zahnreinigung wahrgenommen. Unsere Begeisterung vom letzten Mal muss ich ein wenig zurücknehmen:
Am vereinbarten Termin bei der großen Dentalpraxis, bei dem die Reinigung angeblich nur 19€ kostet, mussten wir zuerst einen Zettel ausfüllen, der mit jenen für OPs in Deutschland zu vergleichen ist. Vorerkrankungen, seelischer Zustand, Allergien etc., aber dann kam das Beste: wir sollten auch noch unsere Pässe zeigen. Da ich aber meinen nicht dabei hatte, sollte ich nicht etwa den Pass später vorbei bringen – nein, der Termin mit mir sollte dann an diesem Tag gar nicht mehr stattfinden. Also meinte ich zu dem Arzt, dann müssten wir wohl zu einer anderen Zahnarztpraxis gehen, worauf er meinte: ja, wäre wohl so. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen, also sind wir unverrichteter Dinge abgezogen und zur nächsten Praxis gegangen. Diese hatte uns unsere Nachbarin hier in der Marina empfohlen. Es war auch ganz leicht, einen Termin für uns beide zu bekommen. Kein Zettel ausfüllen, einfach zum Arzt, kurzer Check der Zähne. Die Reinigung selbst ist keineswegs mit der die letzten Jahre bei Frau Hamas in der Praxis von Dr.Ohling in München vergleichbar. Hier in Cartagena war die Reinigung meiner Zähne in 5 Minuten, die von Svens Zähnen in 10 Minuten erledigt. Leider wurde sie einfach mit einem Gerät maschinell durchgeführt, nicht so liebevoll und manuell wie in München, meine Zähne wurden danach nicht mal poliert (waren angeblich ohnehin noch so weiß und glänzend…). Gekostet hat das Ganze incl. Check der Zähne für uns beide gemeinsam 50€. Allerdings mit dem Beigeschmack, dass ich für mehr als 1 Woche einen beleidigten Nerv hatte (bzw noch immer habe, aber langsam besser werdend). Dafür war es schön günstig….
In diesen Momenten vermisse ich Deutschland!
Auf unserer Odin-X gab es auch ein wenig zu tun:
Der verrostete Heckklappenantrieb wurde ausgetauscht!
Alt und neu!
Jetzt können wir sicher sein, dass unsere Heckklappe in den nächsten (18) Jahren brav aufgehen wird! (Der alte verrostete Antrieb ist 18 Jahre alt und funktioniert nach wie vor...)
Und dann ganz wichtig: wir wagten uns daran, unsere Winschen auseinanderzunehmen und zu reinigen, ganz alleine ohne die angebotene Hilfe von unserem Freund Ken in Anspruch nehmen zu müssen. Wir konnten sie sogar wieder zusammenzusetzen, ohne dass ein Teil übrig war …
Unsere leckende Heckdusche haben wir ersetzt und 2 Ventile an den Schläuchen sorgen nun dafür, dass sie für immer dicht ist! (Die beiden Ventile werden nun einfach vor und nach dem Duschen betätigt und gut is.) Die leckende Heckdusche hatte dazu geführt, dass unsere Druckwasserpumpe alle 20 Minuten kurz aber hörbar angesprungen ist, um den Druckverlust im System auszugleichen.
Apropos Ken: er und seine Frau Ei Loo liegen hier uns gegenüber mit ihrer 58 Fuß Yacht, mit der sie von Singapore hierher gesegelt sind (über Südafrika, St.Helena, Karibik, Azoren). Sie hatten letzthin Besuch von Kens Sohn, der als 2.technischer Offizier zur See fährt. Ken junior konnte gleich seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und auf einem Nachbarschiff, das Richtung Karibik auslaufen wollte, die Ankerwinsch untersuchen. Auf dem eigenen väterlichen Schiff durfte er auch noch ein wenig arbeiten (Genuafurler…) und dann auch noch gemeinsam mit Ken senior einen geschenkten aber nicht funktionierenden Generator wieder zum Laufen bringen. Der Jubel war groß…
Vici, die uns besuchte, konnte Ken junior nicht mehr treffen (wohl zu seinem Leidwesen), aber dafür unternahmen wir gemeinsam mit seinen Eltern eine kleine Wanderung (sprich Spaziergang) zum Fort Navidad.
Zu dritt ging es nochmals zu den Baterias San Isidoro y Santa Florentina und de Santa Ana Acasamatada und zur Cala Cortina, wo wir bei sommerlichen Temperaturen mehrere Stunden auf der Terrasse des Mares Bravas zubrachten.
Übrigens saß am Nachbartisch Chucky. 😱😱😱
Für alle, die nicht wissen, wovon wir reden: Chucky ist die Mörderpuppe der Horrorkomödie von Don Mancini
Auf dem Weg zurück nach Cartagena
Zwischendurch gab es hier in der Marina ein schottisches Fest, zu dem wir herzlich von den hier auf ihren Booten lebenden Schotten kurzfristig eingeladen wurden. (Als kleinen Joke meinten sie, wir Ausländer wären herzlich willkommen, nur keine Engländer. Waren dann aber doch gut vertreten… Wohl nur britischer Humor!) Es gab die schottische Spezialität Haggis (Schafsmagen gefüllt mit Herz, Lunge, Leber, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl, mit Pfeffer scharf gewürzt) dazu Kartoffelbrei und Steckrübenbrei mit Whiskey-Sauce. Wenn Euch da nicht das Wasser im Munde sauer wird…
Ich habe widerwillig einen Löffel probiert, Sven hat 2 kleine Portionen genommen – er ist ja aus China schon Einiges gewohnt. Aber wenn man ausblendet, was man isst, gar nicht so übel…
Wie schon geschrieben müssen wir aus Sicherheits- und Versicherungsgründen unser Rod Rigg checken und evtl überarbeiten lassen.
Um die horrenden Kosten für ein neues Rod Rigg zu reduzieren, haben wir den Rigger gebeten, die Umrüstung auf ein gewöhnliches Drahtrigg zu prüfen. Die Antwort fiel erwartungsgemäß aus: das Gewicht im Masttop würde durch die größeren Durchmesser höher werden (ungünstiger beim Segeln- früher reffen) und es müssten so viele Dinge geändert werden, dass der finanzielle Vorteil fast aufgefressen wird. (Rod = Draht ist ein Rigg bei dem alle Wanten und Stagen die den Mast stabilisieren, aus einem dicken Draht sind. Ist steifer, leichter und teurer und wird vorrangig bei sportlichen, großen Yachten eingesetzt. Die Großserienschiffe haben Stagen aus vielen einzelnen Drähten zu einem Strang zusammengedreht. Festigkeit ist geringer bei gleichem Durchmesser bzw. bei gleichen Anforderungen muss jedes Stag ein paar mm dicker sein).
Also werden wir ganz brav weiterhin ein Rod Rigg haben (ohnehin besser, denn nicht umsonst stattet x-Yachts die großen Yachten damit aus) und sind im Kontakt mit unserem Rigger auf Mallorca, zu welchem Zeitpunkt das Rigg geordert werden muss, um es dann (voraussichtlich) Ende April erneuern zu lassen.
Die Kosten hatte uns beim Kauf der Gutachter schon angedeutet- nur sind wir ja optimistisch und hatten gehofft, man kann einzelne Stücke prüfen und nur bei Bedarf wechseln und dadurch günstiger davonkommen.
Aber was soll’s. Also wird im April auf Mallorca der Mast runterkommen für 7-10 Tage…
Übrigens haben wir gerade die Mitteilung bekommen, dass sämtliche Kommentare, die Ihr bislang eingestellt hattet, vom System gelöscht worden sind, und keine neuen Kommentare mehr akzeptiert werden. Wahrscheinlich wieder mal irgendwelche rechtlichen Gründe...
Also wenn Ihr mit uns in Kontakt treten wollt, dann bitte über unsere Mailadresse:
mailto: sy.odin.x@gmail.com
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