Vorbereitungen für die Segelsaison 2019
Heute liegt hinter der Arctic an der Außenseite des Kais wieder mal ein Kreuzfahrtschiff
31.03. (Sven)
Langsam kehrt hier in der Marina Unruhe ein – man spürt, dass die Segelsaison 2019 vor der Tür steht.
So haben auch wir die vergangene Woche damit zugebracht, vorletzte technische Vorbereitungen für unsere Abfahrt zu treffen.
Da war zunächst mal die Druckwasserpumpe, die nach 3 Jahren Nutzung am letzten Samstag plötzlich während der wöchentlichen Süßwasserspülung des Wassermachers dahinschied. Da wir eine Ersatzpumpe an Bord haben, war das in 20 Minuten erledigt – die neue ist jetzt auch ein gutes Stück leiser im Betrieb. Und Ersatz wurde gleich wieder nachbestellt.
Bilgepumpe, Dieselpumpe und WC-Pumpe führen wir ebenfalls als Ersatzteile mit.
Die neue Druckwasserpumpe an ihrem Platz
Dann gab es nach langer Zeit mal wieder ein Kloproblem im achteren Bad. Das „Wasser“ lief nicht so schnell ab wie die Spülung zupumpte. Also füllte sich die Schüssel beim Spülen langsam an.
Um als Erstmaßnahme die Durchlässe von außen zu bearbeiten, um wieder für freien „Wasser“austritt zu sorgen, wurde der ohnehin geplante Tauchgang, um den Bewuchs des Unterwasserschiffes nach 5 Monaten zu prüfen, vorgezogen. 16°C Wassertemperatur sind nicht viel, ein kurzer Schreck beim Hineinspringen, danach war es mit 5mm Neoprene aber eine halbe Stunde auszuhalten. Positiv: im Gegensatz zu Arbatax/Sardinien war der Rumpf komplett glatt und unbewachsen. Das Coppercoat hat hier also gewirkt, der Bewuchs ist weniger aggressiv als in Arbatax. Ich habe dann die Borddurchlässe (vor allem wegen des WC´s) mit dem Schraubenzieher von Kalkablagerungen befreit, sowie auch die Kühlwassereinlässe von Motor und Generator freigemacht. Noch ein paar Entenmuscheln von Propeller und Welle gekratzt und wieder raus aus dem Wasser. Durch die notwendige Wiederbefüllung der Tauchflasche konnte auch der Kompresser auf Funktion geprüft werden.
Vorbereitungen für den Tauchgang ins recht kühle Nass
Und schon geht's los...
Allein, das WC ist dadurch immer noch nicht besser abgelaufen. Also ran an die Schweinerei und Schlauchstücke demontiert, Ventil und T-Stück sowie Schläuche mit Schraubenzieher und Rohrspirale von Urinstein befreit und die ausgelaufene Sauerei aus den 3 betroffenen Bilgeabteilungen rausgespült und getrocknet. Ergebnis nach 2 Stunden Arbeit: es macht wieder Spaß aufs Klo zu gehen – läuft ab wie neu und wir brauchen „Red“, unseren Mechaniker, nicht damit zu belästigen.
Sven bei der "schönen" Arbeit (im Übrigen immer auch mit Unterstützung von Michaela!)
Das sind Proben des aus den Schläuchen rausgebrochenen Urinsteins, der den Rohrdurchmesser um ins. ca. 6mm verringert hatte.
Red hat aber auch noch 2 Aufgaben von Mittwoch bis Freitag gelöst: Ein neues Gasventil eingebaut, weil es im Gasflaschenfach immer nach Gas roch. Nun hoffen wir, dass die Flaschen noch etwas länger reichen…
Gasfach und neues Hauptventil
Der hakelige Mülleimer ist auf einem recht billigem Schubladenschienengestell ausziehbar. Dieses ist nicht nur verrostet, sondern durch Missbrauch der Voreigner schon mehrfach verbogen worden. Ich hatte neue Schienen schon letztes Jahr besorgt und die Eimerseitigen auch getauscht. Wegen Schweißpunkten, konnte ich die Basis aber nicht selber wechseln. Also hat Red die Unterschienen getauscht, jetzt mit Schrauben befestigt, die Querverbindungen entrostet und neu lackiert und alles fein eingestellt. Nun stimmen die Fugen besser und die Mülleimer fahren besser aus und ein.
Langfristig hat Red uns geraten, ein besseres Schienensystem beim Tischlerzubehör zu kaufen und auszutauschen. Vielleicht nächsten Winter…
Das neue Schienensystem für den Mülleimer wird von Red eingebaut
Man sieht also mit welchen einfachen Dingen man Segler glücklich machen kann: funktionierende Toiletten, fließendes Wasser und leichtgängige Mülleimer.
Als Fleißaufgabe habe ich dann noch die Gangway mit zwei 2-Komponenten Klarlackschickten versehen, damit die diversen Kratzer vom Handling und den Schäkeln unsichtbar werden.
Nun ist sie in der Achterkabine verstaut und wir steigen die letzten Tage wieder seitlich vom Fingersteg an Bord. Wir hatten die Gangway hauptsächlich für den Besuch der Mutter/Schwiegermutter ausgebracht, damit sie leichter an Bord gelangt.
Vorbereitung - Mischung der Komponenten
Durchführung
Am letzten Mittwoch folgten wir der Einladung von Ken und Ei Loo mit 2 weiteren Paaren den Lebensmittelmarkt in der großen Markthalle zu besuchen und dort in einem Ecklokal in der Halle gemeinsam Lunch zu haben. Man kauft an den Marktständen frischen Fisch, gibt ihn in dem „Lokal“ ab und sagt, wie sie ihn zubereiten sollen. Atmosphäre ist etwas kantinenartig, aber frischer geht´s nicht. Außer Oliven, Tomaten, Getränken und Brot kann man nichts weiter dazubestellen.
Ei Loo und Hope haben eine schöne gemischte Auswahl eingekauft und zubereiten lassen (Garnelen gebraten, Muscheln gekocht, Thunfischsteak gebraten, Thunfisch geräuchert, Dorade gegrillt, Lachs gegrillt, Mini-Octopusse mit Knoblauch gebraten, Sardellen auf Weißbrot) und wir haben alles geteilt. Zu zweit würden wir dort nicht unbedingt essen gehen – aber mit 8 Personen und dieser Auswahl war es ein gelungener Lunch!
Insgesamt gibt es in der Markthalle 6 Reihen für Fisch,
6 weitere für Gemüse und Obst, und 2 für Fleisch, Backwaren...
Ken, Ei Loo, Sven, Howard, Hope (verdeckt), Pete und "B"
Für abends haben dann Pete und „B“ die gleiche Runde auf ihre Oyster eingeladen, um einen Abschiedstrunk zu nehmen, denn in der gleichen Runde werden wir nicht mehr zusammenkommen. (Die ersten Liveaboards hier in der Marina werden flügge…). Zu unserer Überraschung gab es dann ein Wine testing (blind) mit Tapas. Pete hat 3 verschiedene Riojas in Papptüten gesteckt, mit Nummern versehen und jeder bekam einen Bewertungszettel. War sehr unterhaltsam – eine nette Idee.
Aktuell haben wir heute Regen, kaum zu glauben! Aber seit der Abreise von Christina und Mutter vor 2 Wochen ist das Wetter wechselhafter geworden. Mehr Bewölkung und täglich ziemlicher Wind aus Nordosten, aber Regen ist trotzdem eine Seltenheit. So fällt heute zum 2.Mal seit wir hier sind das sonntägliche BBQ aus!
Aber immerhin gibt uns das die Chance, einen richtig gemütlichen „Salontag“ zu machen und den Blog auf den neuesten Stand zu bringen.
Zwischendurch gibt es tierischen Besuch auf der Odin-X:
Und als Abschluss für heute eine Besonderheit: zum ersten Mal sehen wir einen stylischen Katamaran, der mal nicht so aussieht, wie ein schwimmender Bus!
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