Ibiza - Mallorca
15.05. (Sven)
Abendstimmung vor Anker in Port Soller
Dann sind wir doch morgens am 9.5. los nach Mallorca – der Wind sollte am nächsten Tag noch schwächer werden. Wir haben leider nur 12nm mit der Genua vor dem Wind schön segeln können. Dann ließ der Wind nach und wir mussten nach knapp 2 Stunden den Motor anwerfen. Immerhin haben wir später errechnet, dass wir auf der gesamten Strecke nach Mallorca 44% gesegelt sind - von insg. 257 nm. Das ist für den Anfang deutlich besser als letzte Saison und wir hatten ja wieder „ein Ziel“ wegen des Biminis und der elektrischen Themen, die auf Mallorca noch erledigt werden sollen. Wenn wir erst ohne festes Orts- und Zeitziel unterwegs sind, werden wir diese Prozentzahl noch steigern können…
Angekommen in der Cala d`Egos auf Mallorca. Wir werfen in dieser kleinen, traumhaften Badebucht neben Andratx den Anker. Der Abend und die Nacht werden sehr unruhig wegen des enormen seitlichen Schwells. Aufgrund der Uhrzeit haben wir aber keine andere Möglichkeit als diese Nacht hier abzuwarten. Kochen und Essen ging noch ganz gut - dann wurde der Schwell noch stärker. Ich konnte trotzdem schlafen, Michaela eher wenig. Nicht, dass wir im Bett hin- und herrollen würden – aber in diversen Schubladen und Schränken scheppert es die ganze Zeit. Man kann ja nicht alles mit Tüchern ausstopfen.
Hier an der Südwestecke verbringen wir unsere erste Nacht (dieser Segelsaison) auf Mallorca
Hier sieht unser Ankerplatz recht ruhig aus...
Morgens am 10.5. gehen wir also schon um 07:45 Anker auf und machen die letzte Strecke nach Soller – halbe Länge der steilen Westküste Mallorcas. Wegen Flaute diesmal schwache 1,5nm mit Segeln. Dafür kommen wir früh am Mittag schon in die Bucht.
Unsere Freunde der „Antares II“, Ken und Ei Loo aus Singapur sind hocherfreut uns wieder zu sehen und winken schon von weitem als wir Vorbereitungen treffen, neben ihnen den Anker fallen zu lassen.
Die Antares II und unsere Odin-X vor Anker
Nach 7 Monaten Winterpause wird nun unser Dinghi wiederbelebt. Der Motor springt beim 3. Ziehen der Anlasserschnur an und läuft und läuft und läuft…
Das Handling Dinghy wassern, besteigen, Motormontage und Demontage klappt in den kommenden Tagen immer routinierter und sicherer. Damit ist die Entscheidungsschwelle, das Dinghy mit Motor zu nutzen, nun endlich niedriger geworden. Da wir den Wassereintrag ins Dinghy im Winter in Cartagena zu 95% gelöst haben mit einem Flicken und Silikon, können wir es auch nachts im Wasser lassen – natürlich mit Kabel und Schloss gesichert. Das reduziert den Aufwand abermals, wenn man in einer Bucht ein paar Tage liegt.
Unser Dinghy, d.h. vor allem unser Außenborder hat einen neuen Freund
Hier bleiben wir nun ein paar Tage und machen mit Ken und Ei Loo am Sonntag einen „Hike“ zum Leuchtturm, über die Hinterseite der Berge zum Hauptort Soller, der von Port Soller 4km entfernt ist. Unterwegs trinken wir frisch gepressten Orangensaft an einem Stand mitten auf dem Wanderweg und später ein frisch gezapftes Bier in einem sehr schönen und exklusiven Romantikhotel. Am Ende wieder im Hafen angekommen kehren wir nach 19km Marsch auf einen späten Lunch ein.
Blick in die Bucht von Soller
Montag, den 13.5. findet in Soller ein historisches Fest statt. Am Nachmittag beginnt die „erste Schlacht“ der maurischen Piraten gegen die einheimischen Bauern, die hier am 11.Mai 1561 den Ort heimgesucht und versucht haben zu plündern. Die Bauern haben gewonnen – und dies ist auch jedes Jahr wieder in 3 Schlachten zu sehen. Alte Pirogen kommen an den Strand und auf der Promenade wird gekämpft, viel Qualm, Pulver und Böller gehen in die Luft. Die gesamte Dorfjugend hat sich entweder als Pirat oder Bauer verkleidet. Touristen werden dabei mit Schuhcreme beschmiert, Hüte und Kappen entwendet und mit Böllern durchschossen. Wir haben mit ca. 15 Leuten auf dem Katamaran von Nikki und Marc, die hier Daycharter betreiben und auch in Cartagena überwintert hatten, gefeiert. Von hier hatten wir optimale Sicht und keine Schuhcreme! Jeder brachte etwas zu Essen und Trinken mit an Bord, und es war ein gelungener Nachmittag bis abends um 21:00 Uhr.
"Vorglühen" in der Strandbar
Ein Pirat wird mit Schuhcreme geschminkt
Danach alle Mann in die Dinghies und auf zu Mark und Nikki
Impressionen von der guten Stimmung an Bord:
Die Piraten greifen an...
Die Schlacht tobt...
Am Dienstag machen wir einen kleinen Spaziergang zu einer Tapas-Bar an der Südseite der Bucht, von der aus wir einen herrlichen Blick über die Bucht und Port Soller haben.

Nun bleiben wir noch etwas hier in Port Soller, bis der Wind stimmt. Voraussichtlich werden wir Freitag oder Sonnabend den Anker lichten und Richtung Bonaire/Mallorca weiterfahren und unsere „Handwerker“ kontaktieren.
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