Endlich los!

08.05. (Sven)

Die letzten paar Tage während des Wartens auf unser letztes Ersatzteil haben wir noch nützlich verbracht 
-      mit einem Ausflug auf einem Touristen-Katamaran, um mal wieder das Meer außerhalb des Hafens zu sehen


Der Skipper mit dem jüngsten Gast dieses Ausfluges


Die Bucht mit dem urigen Restaurant, in dem wir mit Martin und Susi im März Paella gegessen haben, von der Seeseite aus gesehen












Die Ostseite der Bucht von Cartagena mit dem Fort, das wir in den letzten Monaten mehrfach besucht haben


-      mit Waschen des Dinghis, das inzwischen von 3Monaten Staub recht unschön aussah


-      mit dem Lackieren der suboptimal aussehenden WC-Brillen mit 2-K Lack. Neue gab es hier nicht mit passenden Maßen und aus Deutschland hätte uns die Bestellung über 200 € gekostet


-      mit diversen Einkäufen, Treffen mit in der Zwischenzeit lieb gewonnenen neuen Freunden und und und…




Unsere beiden "Gästekabinen"
- gefüllt mit Vorräten, Gangway ...





Endlich – die Leinen sind los! 

Für Freitag, den 26.April, hatten wir uns auf die Abfahrt vorbereitet. Wettervorhersage passte und wir wollten eigentlich mit insgesamt 5 Schiffen grobe Richtung Balearen los. Noch ein gemeinsames Abschiedsdinner mit den anderen 4 Paaren am Mittwochabend, dann am Donnerstag noch ein letzter Besuch von Red, auf den wir schon seit Tagen warteten. Er sollte nochmals den Gasdruck überpüfen, da wir so gut wie nicht mehr kochen konnten Wir konnten nur noch eine der drei Flammen verwenden – und auch diese nicht mit voller Leistung. Sollte aber nur ein kleiner Auftrag für Red sein, da ich ihm schon tagelang damit in den Ohren lag und er von mir wusste, dass wir voraussichtlich einen neuen Druckregler benötigen.
Und dann kam der Knüller: er kommt an Bord – um 16:30Uhr! (am Tag vor unserer geplanten Abfahrt!), öffnet das Gasfach und sagt in seinem Englisch „you need new regulator. Better you order from Germany.Take 1 week“. Super! So schnell waren dann unsere Abfahrtspläne geplatzt! Also noch schnell das Teil bei svb in Deutschland bestellt. Leider hat die Anlieferung dann doch eine Woche auf sich warten lassen…
Der sofortige Austausch des Gasregulators zeigte, dass dies in der Tat das Problem war. Nun können wir wieder auf 3 Flammen mit voller Leistung auch bei halbleerer Gasflasche kochen. Also Marina bezahlt und alles erneut zum Ablegen vorbereitet.
Übrigens: von den 5 Paaren, die eigentlich gemeinsam los wollten, schaffte es zum geplanten Ablegen nur ein einziges Schiff…

Juhu!!! Das Paket ist endlich da!!!!


Am Sonnabend um 09:30 ging es los auf die erste Etappe entlang des Festlandes nach Nordosten. Wir landen bei jedem der drei Tagesetappen wieder in denselben Buchten wie auf dem Hinweg nach Cartagena, weil es sich von den Strecken und Wind her wieder so ergeben hat und mit je einer Tagesetappe gut passt.
Am ersten Tag also 40Meilen, davon 14 gesegelt und 26 motort. Wind kam leider erst mittags auf.
Zum Start in die Saison kommt eine Delphinfamilie (Papa, Mama, Kind) vorbei und spielt und springt 10min um den Bug, bis es ihnen zu langweilig wird.



Unser erster Ankerplatz nach langer Zeit ...
Cabo Roig, südlich von Alicante










Sonntag sind wir dann immerhin schon 25 nm gesegelt und nur 7,7nm motort. Es gab Wind mit 4-5 Beaufort und wir segelten mit zweitem Reff in Groß und Genua immerhin mit 9Knoten max. speed! An diesem Tag gab es 2 „Irritationen/Probleme“:
Beim Einrollen der Segel richtet sich das Schiff wieder mehr auf und die Bilgepumpe pumpt mehr als üblich Wasser aus dem Schiff. Es stellt sich am Ankerplatz heraus, dass es salzig schmeckt. Das heißt „Alarm“. (Süßwasser kann ja nur vom internen Wassersystem stammen und das Schiff wird deshalb nicht untergehen, selbst wenn die Tanks leerlaufen würden, weil das Wasser ja vorher auch schon im Schiff war. Außerdem pumpt es die Bilgepumpe heraus bis auf den letzten Tropfen.) Bei Salzwasser aber ist ein Ende nicht abzusehen…
Zweites Problem war, dass wir das Groß nicht absolut gegen den Wind, also ohne Druck, sondern mit leichtem Winkel zum Wind einrollten. Dadurch wurde es zu weit vorn im Baum aufgewickelt und die vorletzte Segellatte blockierte. Also 2x ganz rauf und wieder runterholen. Hat dann im Wind geklappt. 
Bei der abendlichen Lecksuche hat Michaela mit ihrem untrüglichen „Problemsensor-Gespür“ gleich die richtige Bodenplatte angehoben und den Finger auf die Wunde gelegt: wir entdeckten eine Salzwasserlache und feuchten Schlauch, der zu der in Sardinien nachgerüsteten Hochleistungsbilgepumpe gehörte.
Die Schlauchschellen waren nicht richtig angezogen und bei Schräglage entsteht ein Unterdruck im Schlauch, der das Meerwasser einsaugt und an dieser Stelle in die Bilge geleckt hat. Nach dem Festziehen können wir nun sagen: 3 Tage mit viel Segeln kein Leck mehr !
Zum Einrollen des Großsegels haben wir einen Test mit niedrigerem Großbaumwinkel gemacht. Entgegen anderer Empfehlungen war dieses letztlich die Ursache, dass die großen Spannungen beim Aufwickeln auftraten. Nun können wir nach einigen Tests sagen: Segel auf jeden Fall ohne Winddruck rollen und Baum niedriger als bisher und alles geht entspannt. 






Unser zweiter Ankerplatz liegt nordöstlich von Alicante in San Juan








Am Montag machten wir dann 36nm nach Moraira von wo aus wir den Absprung nach Ibiza planten. 



Moraira hatten wir in bester Erinnerung und waren auch diesmal nicht enttäuscht











Da der Wind günstig vorausgesagt ist, gehen wir auch am Dienstag um 07:45 ankerauf und fahren zunächst unter Motor Richtung Ibiza. Nach 20nm legt endlich der angesagte Wind zu und wir können 34nm der Strecke mit halbem Wind und voller Besegelung super segeln. Geschwindigkeit 7-9,5Kn.



Port de Torrent / Ibiza












So einen langen Segeltag kann man prima mit dem Verfolgen von Schiffen auf dem Plotter und deren Informationen über AIS verbringen und mit dem Fernglas versuchen, diese auch auf dem Meer zu erkennen. Das AIS gibt Infos über Schiffsname, Schiffstyp, Größe, Geschwindigkeit, Kurs, teilweise auch nächster Zielhafen und Anderes an. Mit dem neuen Antennensplitter sehen wir nun Schiffe über 50nm Entfernung – wenn die Bedingungen für Funk gut sind, hatten wir ein Schiff von Cartagena aus in 99 Meilen Entfernung kurz vor Afrikas Küste gesehen.
Das ist eine Ausnahme – aber bis 50nm können wir davon ausgehen, dass wir rechtzeitig erkennen, wenn ein Schiff auf Kollisionskurs ist.

Heute, am Mittwoch, hatten wir eine kurze Etappe vom Südwesten zum Nordwesten von Ibiza. Diese konnten wir mit 15nm - bis auf 2nm zum Ankeraufgehen und in die Zielbucht einlaufen - komplett vor dem Wind nur mit Genau segeln. Sonne, leichte Welle von schräg hinten und Rauschefahrt direkt in Zielrichtung – so soll Segeln sein!
Wir ankern nun in der Bucht Xarraca und haben 60m Kette ausgebracht, da heute Nacht 32 Knoten Wind ( =7Bft) kommen sollen. Wir werden morgen früh entscheiden, ob wir morgen einen Tag aussetzen und erst am Freitag die 50nm nach Mallorca als nächsten großen Sprung machen oder schon morgen früh wieder lossegeln.



Xarraca / Ibiza
Im Hintergrund die 40m Yacht 4K, deren Crew hier Siesta macht.

Abends haben wir dann die ganze Bucht für uns alleine.







Eben habe ich mal den Generator und Wassermacher für 1Std. laufen lassen – funktioniert beides. Da der Heißwasserboiler mit eingeschaltet wurde, steht einer warmen Dusche am Abend also nichts mehr im Wege.
Und außerdem gibt es gleich Garnelen marinara mit Reis und Weißwein.











  

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