Vici und Bimini

29.06. (Michaela)

Tja, richtig viel ist seit unserem letzten Eintrag nicht passiert, dafür aber doch Bedeutendes.

Chronologisch mal alles aufgeführt:

Vici kommt am 15. abends an Bord und bringt uns die nach Klagenfurt gelieferten Bootsaufkleber für unseren X5 mit. Liebevoll bringen wir die Beschriftung auf und nun erstrahlt unser Dinghy in voller Schönheit.






Bei Wassertemperaturen von 24-25 Grad ist es auch mal wieder Zeit, ein „Weißwurst-Frühstück“ einzuläuten. Weißwurst und Brezn werden aufgeblasen und zu Wasser gelassen. 


Da wir noch Vicis 25.Geburtstag nachfeiern wollen, entscheiden wir uns, am Montagabend ins Restaurant aqua in der Marina zu gehen. Wir essen in vorderster Reihe auf der Seeterrasse und genießen den Ausblick auf die vor Anker liegenden Schiffe, u.a. natürlich auf unsere Odin-X.


Fast noch wichtiger als das Essen ist für Sven, unseren X5 zu sichern 

Am Dienstag, den 18., verlegen wir für eine Nacht in die Marina. Wir weisen wie immer mehrmals darauf hin, dass wir 2,9m Tiefgang haben und somit der zugewiesene Platz mindestens 4m haben sollte. Ja, kein Problem, lautet die Aussage des Marineros. Er weist uns einen Platz an der Innenseite eines Pontoons zu, aber bereits an der Außenseite haben wir plötzlich nur noch 3m, dann 2,9m Wassertiefe. Wir rufen ihm zu, dass wir nicht weiter können, aber bis wir tatsächlich wieder vorwärts gehen, zeigt unser Tiefenmesser nur noch 2,6m an. Es fühlt sich auch so an, als wäre unser Kiel im Schlick gesteckt – muss er auch, denn wo wären sonst die fehlenden 30Zentimeter? Der Marinero glaubt uns zwar nicht, gibt uns dann aber einen anderen Platz – diesmal direkt am Kai, eingekeilt zwischen 2 großen Motorbooten, und direkt vor einer Baustelle. Sehr schön: bis spät abends und ab halb acht morgens fahren die Baustellenfahrzeuge laut piepend hin und her, Steine werden mit lautem schrillem Geräusch geschnitten… Aber dafür dürfen wir auch 136Euro für die Nacht bezahlen (angesprochen auf einen Discount wegen der Belästigung und des Staubes meinte die Marina-Managerin nur, es wäre ja unsere Entscheidung, hierher zu kommen. Wir könnten ja auch wieder abfahren. Sehr freundlich!)
Da aber das Gestänge für das Bimini geliefert und montiert werden soll und auch Carl und Marcello (unsere Elektriker) an Bord kommen, haben wir keine Wahl. Also Augen zu und durch. Das Gute an dem Liegeplatz ist, dass wir die Einkäufe nicht erst ins Dinghy und dann an Bord bringen müssen, sondern ganz bequem mit unserem Einkaufstrolley direkt zum Schiff gehen können. Während Sven die Arbeiten an Bord überwacht und begleitet, ziehen Vici und ich mehrmals los, um unseren Proviant wieder einmal aufzustocken.
Am Mittwoch am frühen Nachmittag geht es wieder raus aus der Marina und seit dem liegen wir wieder in der Bucht von Port Alcudia vor Anker.

 unser "schöner" Liegeplatz

 und immer wieder "Provisioning"




 Segelmacher Marco und sein Mitarbeiter Silvio beim Installieren der Bimini-Gestänge













"unsere" Elektriker Carl und Marcello bei den Überprüfungsarbeiten zur Erstellung eines Schaltplans für die Hauptstromversorgung durch die Verbraucherbatterien








Sobald sie fertig waren, bevor sie von Bord gingen, schaltet Sven den Heißwasserboiler ein, damit wir abends mal eine warme Dusche nehmen können. Aber wie es der Zufall so will: die Sicherung fliegt raus - und die beiden Elektriker stellen fest, dass wir ein neues Heizelement brauchen. Wie so oft auch diesmal gerade der perfekte Zeitpunkt, um Ersatzteile bestellt und eingebaut zu bekommen.



Vici verlässt uns, um für ein paar Tage Freunde in Barcelona zu besuchen, wird aber am 26. wieder zu uns an Bord kommen.
Die Tage „allein“, d.h. wieder mal zu zweit, verbringen wir mit diversen kleinen Arbeiten am Schiff. U.a.wechseln wir die Deckel für die diversen Einfüllstutzen aus (2x Wasser, 1x Diesel, 2x Waste). Trotz diverser Polierversuche waren die in der Zwischenzeit 19 Jahre alten Verschlüsse nicht mehr zum Glänzen zu bringen. Die Deckel werden immer mit passenden Einfüllstutzen geliefert, sollten alle jeweils aber auch auf die alten Stutzen passen. Leider mussten wir feststellen, dass die Fertigungstoleranzen bei solchen Teilen doch erheblich anders sind als bei den in der Automobilindustrie geforderten (zumindest bei BMW!), und so „durften“ wir beim Dieseltank auch noch den Einfüllstutzen auswechseln. Aber Gott sei Dank haben wir das gemeinsam ganz gut hinbekommen! 

gravierender Unterschied "alt" / "neu"

Mit dem X5 fahren wir täglich zum Strand, schließen ihn dort an einer Kette ab und decken ihn mit einer Plane zu, um keine Begehrlichkeiten zu wecken und zu verhindern, dass uns jemand etwas ins Dinghy wirft. Klappt bislang sehr gut, und so können wir auch ganz beruhigt unsere Einkäufe erledigen und in die Irish Tavern auf einen kühlen Drink gehen. 



Unser X5 abgeplant und abgeschlossen am Strand von Port Alcudia












Vici zurück in Alcudia genießt mit uns gemeinsam die kühlen Drinks in der Irish Tavern.





Sven ist allerdings vom Essensangebot mehr als enttäuscht (leicht seinem Gesicht anzusehen...)


Vici ist pünktlich zur angesagten Hitzewelle, die ja auch in Österreich und Deutschland zuschlägt, wieder zurück an Bord gekommen, und wird von der Hitze förmlich erschlagen...
(und nicht nur sie, auch unser Sharky leidet)





Und ebenfalls pünktlich zu Beginn der heißen Tage kommt am 27. Marco mit den Stoffteilen für das Bimini. Stundenlang wird montiert und die großen Teile passen perfekt, letztendlich muss Marco nur nochmals die Seitenteile mitnehmen, um diese auf die richtige Länge zu kürzen.
„Bimini“ klingt so einfach, und die meisten Boote haben ein einfaches Gestänge (oft einfach nur auf die Reling geschraubt) und eine Bahn Stoff. Recht einfach zu fertigen und dadurch auch entsprechend günstig.
Wir haben aber tatsächlich ein Wunderwerk bekommen! Unser Bimini sieht hier am Ankerplatz von außen aus wie EIN Dach, aber in Wirklichkeit besteht es aus 2 Biminis und dazwischen ein Verbindungsstreifen, der vor Anker oder in der Marina aufgebracht wird und somit eine komplette Überschattung gewährleistet. Beim Segeln muss der Mittelstreifen aber abgenommen werden, damit unsere Großschot und der Baum seitlich hin und her können. Außerdem hat das hintere Bimini Aussparungen für 2x Achterstag und 1x SSB Antenne. Der Mittelstreifen wird mittels Reißverschlüsse eingezippt und hat Aussparungen für die Großschot und 2x für die Baumfixierung. Außerdem haben wir im hinteren Bimini 2 große Fenster, deren Abdeckungen bei Bedarf aufgerollt und per Klettband fixiert werden. Das vordere Bimini hat an Backbordseite ein großes Fenster (ebenfalls mit aufzurollender Abdeckung). Die 3 Fenster stellen sicher, dass die Sicht beim Setzen und Reffen des Großsegels von jedem Arbeitsplatz aus gewährleistet ist.
Zusätzlich haben wir Seitenteile, die mit jeweils 3 Reißverschlüssen in die Biminis und den Mittelstreifen eingezippt und unten an der Reling befestigt werden können.
Als seitlichen Sonnenschutz ein Netz, das den Wind durchlässt. Und alternativ zu den Netzen einen seitlichen Schutz bei Schlechtwetter / Regen mit durchsichtiger PVC-Folie.
Wir sind sehr zufrieden und sind froh, dass wir Marco mit der Herstellung beauftragt und dadurch bis jetzt damit gewartet haben. Es mag zwar für den einen oder anderen provokativ klingen, aber die Qualität und die Pünktlichkeit sind das, was man allgemein „deutsche Qualitätsarbeit“ nennt. Und aufgrund der Komplexität der Aufgabe war es außerdem sehr hilfreich, sich auf Deutsch unterhalten zu können. Also wenn jemand einen guten zuverlässigen Segelmacher auf Mallorca sucht: Marco Haack „6 Beaufort“!


























unser erstes Abendessen unter unserem Bimini


Unseren Plan, jetzt am Wochenende nach Menorca zu segeln, werden wir nach Überprüfung der Vorhersagen wohl verschieben müssen – mangels Wind. 

Heute wird in Alcudia das Sant Pere Fest zu Ehren des Schutzpatrons der Fischer gefeiert. Um Mitternacht wird es direkt am Strand ein Feuerwerk geben, das wir dann aus erster Reihe verfolgen können. Auch nicht schlecht, oder?

Außerdem genießen wir - egal wo wir sind - das Leben an Bord. 
Und jetzt können wir Dank des Bimini unsere Office-Stunde sogar im Freien abhalten:

Zur Verstärkung der Luftzirkulation unter Deck haben wir vor Anker liegend diesen Windfang installiert


Und dann wollen wir Euch auch unsere täglichen X5 - Besucher nicht vorenthalten: die beiden Kormorane lassen sich täglich gemütlich ihre Federn trocknen und schaukeln stundenlang auf den Schläuchen, nicht ohne uns hin und wieder zu zeigen, dass sie auch auf einem Fuss und bei Wellen gut Balance halten können. Nach dem ersten Tag und einem entsprechenden Erlebnis (einer der beiden kackte ins Boot) gab es ein Orientierungsgespräch, nicht IN den X5 zu kacken. Seitdem klappt das ganz gut, sie kacken jetzt nur noch nach außen. Also no need, sie zu verjagen. Sie sind sehr interessiert, was bei uns los ist, und überhaupt nicht scheu.















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