Cartagena November mit Besuchen
noch 11.11. Nun war es Zeit, dass unser „sharky“ neue Zähne bekommt. Das Rohmaterial hatten wir beim Chinesen schon gekauft, ich fertige zwei neue Zahnreihen an und Michaela implantiert diese dann anschliessend. Ergebnis – siehe Bild.
Angel ist inzwischen auch zum Vermessen der neuen Cockpitkissen gekommen (und er kommt dann noch zweimal die nächsten Tage mit den Schaumteilen zur Überprüfung,) bevor die Polsterbezüge genäht werden.
Aber Red vertröstet uns auf nächste Woche, weil auch der Abgaskrümmer nicht zu richten ist und neu bestellt wird. Ich zeige ihm ein Salzwasserleck an unserem Generator und er verspricht, das dann mit dem Motor zusammen anzusehen, wenn alle Teile da sind.
Wie schon erwähnt würden wir uns gerne im nächsten Frühjahr ein zweites Rollvorstag installieren lassen. Also machen wir einen Marinaspaziergang, um uns anderer Schiffe Leinenverläufe anzusehen, die auch ein zweites Rollvorstag haben. Dabei kommen wir an einer 82Fuß-Yacht der Marke Swan vorbei, auf der 3 Leute der Crew am Arbeiten sind. Der Skipper fragt, ob er uns helfen kann, und bittet uns an Bord, als wir sagen, dass wir uns über ein zweites Rollvorsegel schlau machen wollen. Er hat eine elektrische Rollgenua und dahinter ein manuell zu rollendes Starkwindsegel. Er preist die Vorteile des manuellen Furlers und wir überlegen und entscheiden später ebenso von Elektrik auf manuell zu ändern. Das spart die Hälfte der Investition, und wenn wir später doch nicht damit zufrieden sind, gibt es die Möglichkeit des Umrüstens. Unser Rigger und sein Händler sind nicht begeistert, hatten sie sich doch auf größeren Umsatz gefreut. Egal, damit müssen sie nun leben.
16.11. Heute sind wir bei Suella, Stephen und Iain zum Curry auf Ihren neu gekauften, gebrauchten Katamaran eingeladen. Nach dem leckeren Curry bekommen wir Apple Crumble zur Nachspeise und spielen dann noch zum Ausklang des netten Abends Domino nach irgendwelchen speziellen englischen Regeln- sehr lustig!
17.11. Sonntag, BBQ! Es entsteht eine „nordische Ecke“ an unserem Tischende. Außer uns sind noch Schweden und Dänen vertreten und es wird gemischt deutsch und englisch geredet.
18.11. Stephen, der Amateurfunker möchte mit einem befreundeten Segler auf den Kanaren mit unserer Kurzwellenfunkanlage funken. Dieser möchte sehen, ob seine Anlage funktioniert und da Stephen auf seinem neuen Katamaran seine Funkanlage noch nicht installiert hat, kommt er zu uns. Die Verbindung klappt leider nicht – da ist wohl bei „Julien“ der Wurm in der Anlage oder seine Liegeplatzumgebung ungeeignet. Dafür funkt Stephen mit Amateurfunkern in Bulgarien, England, Irland, Griechenland und Italien. Damit ist klar: unsere Anlage funktioniert astrein, obwohl wir die Leistung letztes Jahr auf 70% reduziert hatten.
Am Ende der Funkrunde kommt Marc aus England vorbei auf der Suche nach Stephen. Er kommt auf einen Drink an Bord und wir sitzen noch ca. 2 Std. zusammen. Dabei erzählt Marc, dass er wohl übernächstes Jahr durch den Suezkanal nach Thailand segeln will. Auch Stephen sagt, dass er sich da anschließen will. Auf unseren Einwand hinsichtlich Piraterie heißt es, dass sich Konvois zusammenschließen und auf 3 der Yachten jeweils bezahlte Securities mit Waffen mitfahren. Diese Söldner sollen angeblich bezahlbar sein. Und Asien sei noch nicht so touristisch und preislich „versaut“ wie Europa und die Karibik. Wir werden uns mal im Internet informieren und dann können wir im nächsten Winter das Thema mal tiefer legen, weil Marc und Stephen mit Familien auch in Sizilien/Licata überwintern werden.
19.11. Heute mache ich meine ersten beiden Spleiße von geschlagenem Tauwerk während Michaela noch beim Friseur sitzt. (Meine Friseur-Behandlung hatte nur 10min gedauert – nur den Rand begradigen diesmal, denn der Friseur in Alcudia hatte letzthin ganze Arbeit geleistet und meine Haare seeeehr kurz geschnitten. Michaela aber war das letzte Mal vor 7 Monaten beim Haareschneiden – also ist da wesentlich mehr zu tun.)
D.h. ich bilde eine Schlaufe mit der Leine durch unsere Ankerkralle und „flechte“ das lose Ende dann zurück in das lange Ende – ohne zu knoten. Wir haben noch ein Buch mit DVD von dem halbtägigen Spleiß-Seminar in München, welches mir hilft. Es klappt und wir sind – zumindestens bei dem einfachen, geschlagenen Tauwerk -nicht mehr auf Hilfe angewiesen, um es ordentlich zu machen.
Spleiße an Ankerkralle (links) und Ankertrosse (oben)
Am frühen Nachmittag kommt ein Paket mit den bestellten Ersatzgriffen für unsere Deckenluken. Die waren schon schwergängig und die kleinen roten Verriegelungsschalter waren zur Hälfte schon weggebrochen (vom Voreigner). Wir tauschen die Griffe bei 3 Luken aus, reinigen und fetten die neuen Teile und Lukenausschnitte und nun ist es wieder eine Lust, die Luken auch zu bedienen !
20.11. Vici kommt! Und zwar mit „ihrem“ Kreuzfahrtschiff und legt mit der Amadea direkt vor unserem Liegeplatz am Betonpier an. Sie hat 4 Stunden Freigang und kommt damit für 3,5 Stunden zu uns. Sie bringt uns neben anderen Dingen frisch gebackenes Bauernbrot von Bord mit (sie hatte extra darum gebeten und „ihre“ Köche haben ihr dann nachts um 3Uhr drei frisch gebackene Laibe für uns auf die Brücke gebracht – wie supernett!!!), Lübecker Marzipan und eine Süddeutsche Zeitung für Michaela ! Leider ist die Zeit viel zu schnell vorbei, aber sie kommt ja im Dezember oder Januar mit mehr Zeit wieder…
Um 12 Uhr muss sie wieder auf der Brücke ihre Wache antreten, und da sie von der Brücke direkt zu uns sehen kann, setzen wir uns bei uns aufs Vorschiff. Als das Schiff ablegt, wird von der Brücke aus mit riesengroßen Holzhänden zu uns gewunken – und wir winken natürlich zurück. Als das Horn der Amadea zum Abschied tutet, grüßt Sven mit unserem Horn zurück. Was nicht auf dem Video zu sehen / hören ist: die Amadea grüßt nochmals zurück!
(Unsere Stegnachbarn wundern sich etwas…)
Ankunft von Amadea und Vici (schwerbeladen aufgrund der vielen Mitbringsel)
Blick von der Brücke der Amadea auf die Odin-X...
... und umgekehrt
22.11. Für heute sind bis zu 55Knoten Wind aus Südwest angesagt. Morgens ist es noch nicht so schlimm und wir beschließen, das Bimini zur Sicherheit wegzuklappen und festzuzurren damit es keine Schäden gibt. Die Vorleinen werden nachgespannt und von uns aus kann´s losgehen ! Ein Kreuzfahrtschiff gibt uns Deckung aus der Windrichtung und eine Ansage über Decklautsprecher informiert die Passagiere, dass die Abfahrt wegen Wind und Wellen von 17:00 auf 24:00 verschoben wird. So liegen wir weiterhin geschützt hinter dem „Dicken“ und ab 22:00 soll der Wind ohnehin zurückgehen. Tatsächlich war bei uns das gemessene Maximum dann 34 Knoten. Das sind Anfang Windstärke 8 aber nicht bedenklich. Draußen am offenen Meer wird aber mehr losgewesen sein…
23.11. Morgen Abend kommt Karin nach Cartagena. Wir hatten sie vor 2,5 Jahren in Arbatax kennengelernt, wo sie mit ihrer neuen 50 Fuß Solaris-Yacht einige Zeit neben uns lag. Wir hatten uns damals auf Anhieb gut verstanden und freuen uns auf die Zeit mit ihr. Rechtzeitig vor ihrer Anreise sind unsere neuen Cockpitkissen fertig.
Ich hatte Rob, dem Holländer, der bei uns gegenüber mit einer Beneteau liegt, unsere alten Polster angeboten . Sie passen bei ihm fast perfekt auf die Bänke und er hat gleich seiner Frau ein Bild davon geschickt. So brauchen wir sie nicht entsorgen und er freut sich, da er bisher nur die Standard-Einzelkissen aus dem Zubehörkatalog hatte.
Da Angel heute aber keine Zeit hat, zu kommen, holen wir die neuen Polster selber ab. Sie passen, sehen super aus und sind sehr bequem.
Red baut heute den neuen Turbo und Leitungen ein und dichtet den Generator ab. Daher können wir nun nach 3 Wochen endlich unsere beiden Achterkabinen wieder in einen ordentlichen Zustand versetzen. Wir nutzen das und räumen sie komplett aus und wieder neu ein – so werden ein paar Dinge entsorgt und wir wissen wieder, was wir wo haben.

Der neue Turbolader und Abgaskrümmer
24.11. Vor dem BBQ heute Nachmittag gibt es direkt hinter der Marina ein Rennen von Kleinmotorrädern und an der Promenade eine Ausstellung von Seat 600.
Abends landet Karin in Alicante und fährt mit dem Mietwagen zu uns nach Cartagena. Sie bleibt 3 Tage, wohnt im Hotel Habaneros und wir erkunden täglich nach gemeinsamen Frühstücken auf der ODIN-X die Stadt, einige Tapas Bars und sitzen natürlich abends an Bord zum Essen, Trinken und Ratschen. Außerdem wandern wir zusammen in die nette Fischerbucht mit dem kleinen „Hippie-Ort“ Algameca Chica, aber leider hätte es in dem urigen „Restaurant“ nur mit vorheriger Anmeldung etwas zu essen gegeben. Also wandern wir wieder zurück in die Stadt – und in unsere „Lieblings-Tapas-Bar“. Am letzten Tag fährt Karin uns mit ihrem Mietwagen netterweise noch zum Kurzeinkauf, Baumarkt und Tankstelle. So können wir am Abend unsere Dieseltanks auffüllen – was bei längeren Liegezeiten besser für die Tanks ist.
Danach machen wir noch eine Fahrt mit dem Touristenkatamaran „Ole“, ein letzter Imbiss in einer Tapasbar in der Sonne und dann muss Karin auch schon zum Flughafen. Schade, dass sie schon wieder los muss, aber sie verspricht , im Frühjahr noch einmal hierher nach Cartagena zu kommen.
Spaziergang durch Algameca Chica
Auf dem Touristen-Katamaran
28.11. Wir sind zwar in Spanien, aber vom letzten Jahr wissen wir, dass in dieser Community auch diverse Feste anderer Nationalitäten gefeiert werden. Letztes Jahr war es St.Patricks day/Irland und ein anderer schottischer Feiertag. Dieses Jahr ist es bereits in den ersten paar Wochen Halloween und HEUTE: THANKSGIVING !
Wir sind 12 Leute aus 6 Nationen – Dax und Yvonne übernehmen die Organisation und machen einen Truthahn auf dem Grill in einer Ölwanne. Für Fischliebhaber kommen 4kg Lachs auf den Grill und jeder bringt irgendetwas mit. Wir machen Obstsalat (selbst) und Apfelkuchen (gekauft) zum Nachtisch.
Als es dann aufgrund der untergehenden Sonne kühler wird, ziehen alle gemeinsam zu Suella und Stephen auf deren Katamaran, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.
Der Truthahn "wird zu Öl gelassen"
Und so sah er dann eine halbe Stunde später aus.
Bei dieser Zubereitungsweise (eingetaucht in 200Grad heißes Öl und dann auf dem Grill in dem Öl gebraten) schließen sich die Poren und das Fleisch ist saftig und mager.
Eines der 3 großen Lachsteile
Als Beilage gab es Thanksgiving-typisch Mashed Potatoes, Stuffing, Gravy -
aber auch glasierte Karotten, Bohnen mit Pilzen, Mediterranes Gemüse, Reis und Weißbrot, sowie für den Lachs eine Knoblauchsauce.
Wie man sieht, hat's geschmeckt!
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