März in Licata
05.04. (Michaela)
13 kleine Ostersäckchen für die Marina-Angestellten als Osterüberraschung von der Odin-X
Heute, am Ostermontag, wollen wir Euch wieder mal wissen lassen, wie es uns hier in Licata so geht.
Die italienische Regierung hat uns über Ostern zum Zu-Hause-Bleiben verurteilt: für das gesamte Land wurde für die 3 Feiertage „zona rossa“ ausgerufen, d.h. mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte ist hier alles zu und Bewegung selbst innerhalb der eigenen Gemeinde ist verboten – mit Ausnahme von Lebensmitteleinkäufen, Arztbesuchen und individueller sportlicher Tätigkeit. So dürfen wir zumindest morgens joggen! Insofern geht es uns besser als letztes Jahr in Cartagena, wo wir ja in der schlimmsten Zeit nur alleine einkaufen gehen und sonst die Marina nicht verlassen durften.
Und dabei waren wir vor 6 Wochen, bei unserem letzten Blog-Eintrag, so guter Dinge: Sizilien war in der gelben Zone, das hieß, dass zumindest Bars und Restaurants wieder bis 18Uhr geöffnet haben durften etc.
Unsere Tochter Victoria wollte uns Mitte März besuchen kommen und so fingen wir an zu planen, was wir alles in Sizilien sehen wollten. Vicis Flüge und das Mietauto, das uns dann kreuz und quer über die Insel bringen sollte, wurden gebucht.
Leider hat sich dann die Regierung kurzfristig am 12.März dazu entschlossen, Sizilien bis Ostern in die orange Zone zu geben, was bedeutete, dass wir uns nur innerhalb der Grenzen von Licata bewegen durften. Also wurde noch schnell der Mietwagen storniert, denn der wäre nur 14 Tage in der Marina abgestellt gewesen.
Aber das Schöne war: Vici konnte mit Test und Selbstauskunft etc. trotzdem kommen und wir hatten schöne gemeinsame Tage!
Bis auf Vicis Besuch und ein paar Einladungen bzw. Bar- / Restaurantbesuche (wie es noch halbwegs möglich war), Treffen mit anderen Seglern und unserem Italienisch-Kurs ist in den letzten Wochen nicht viel passiert.
Die folgenden Fotos aber lassen Euch zumindest daran teilhaben:
Teil 1: bis 14.03. (vor Vicis Besuch)
Mehrmals ziehen wir mit unserem Trolli und Kanistern zur Tankstelle, um den Diesel, den wir zwischendurch verheizt haben, wieder aufzufüllen. Auf der Strecke liegt eine Bar, vor der man so herrlich in der Sonne sitzen und dem Treiben auf der Straße zusehen kann.

Am letzten Februartag initiieren wir das erste Mal seit langem ein BBQ. Nur im ganz kleinen Kreis, denn wir wollen es als Versuch ansehen, ob sich jemand daran stört. (Das seit Monaten geltende Nutzungsverbot wurde von der Marina nicht offiziell aufgehoben.)
Ein Spaziergang führt Sven und mich zum Marianello Strand westlich Licata, wo wir uns im Lido Felix einen superguten „Campari Sprizz“ gönnen.
Am 7. März kommen uns unsere Freunde Suella, Stephen und Iain besuchen. Sie liegen mit ihrer „Damsis“ in der Marina di Ragusa und es ist das erste Wiedersehen seit letzten Oktober (da hatten wir sie gemeinsam mit unseren Freunden Lin und Paul dort besucht).
Und da ja wieder Sonntag ist und es das letzte Mal so gut geklappt hat, geht’s mittags wieder in die BBQ Zone.
Teil 2: 14.03. bis 27.03. (Vicis Besuch)
Da ab morgen aufgrund der „orangen Zone“ wieder alle Bars und Restaurants nur noch Take away anbieten dürfen, gehen wir mittags ins „La Briglia upgrade“, ein gerade erst eröffnetes Lokal. Zwar hätte uns der Besitzer lieber das komplette 5 Gänge Menü „angetan“, aber wir nehmen nur die ersten 2 Gänge. Als Vorspeise Muscheln und danach Ravioli mit Ricotta-Füllung mit Tomaten und grünem Spargel, dazu ein Vino bianco locale. Danach werden wir – ob wir wollen oder nicht – noch zur Nachspeise eingeladen. Alles sehr lecker, sehr aufmerksame Bedienung…
Vici wird abends in Catania landen und wir wollen sie dort abholen, also fahren wir am Nachmittag mit dem Bus die 2 Stunden zum Flughafen. Eine sehr schöne Fahrt in einem schönen Reisebus – zum Preis von nicht mal 10Euro pro Person. Und so bekommen wir ein bisschen von Sizilen zu sehen!
Da wir ja aus Licata nicht wegdürfen, unternehmen wir mit Vici täglich Spaziergänge (nun kennt sie Licata ganz gut…) und unsere Freunde denken sich einiges für Vici aus. So werden wir zum Steak grillen zu Karin und Paul auf ihre Menorquin-Yacht eingeladen, treffen uns ein paar Tage später gemeinsam mit Gabi bei Karin auf einen „Mädelsnachmittag“ (mit selbstgemachten Kuchen, Sekt...), haben Karin und Paul zum Abendessen bei uns, sind mit Patricia, Gerhard, Gabi, Georg und Wolfgang in einer Bar (aber quasi hinter den Kulissen) Spaghetti di Mare essen, genießen das erste Eis des Jahres bei der angeblich besten Gelateria
Victoria nimmt teil am Italienisch-Unterricht, wobei wir einmal auch gemeinsam mit der Gruppe durch die Altstadt Licatas ziehen.
Und dann sind die 13 Tage auch schon wieder vorbei…
Und wir sitzen gemeinsam im Bus nach Catania....
Teil 3: 28.03. bis heute
Unsere Freunde Patricia und Gerhard, die mit ihrer ARTE hier in der Marina liegen, organisieren ein Mittagessen – nicht ganz legal, aber wir sind froh, mal wieder Essen gehen zu können und da gibt es dann auch jemand, der froh ist, in diesen harten Zeiten ein wenig Geld mit uns zu verdienen. Es gibt Porchetta (gefüllten italienischen Schweinerollbraten) und es schmeckt sehr gut!
Mit unserem Italienisch-Kurs besuchen wir diverse Kirchen, die sich auf Ostern vorbereiten, und dürfen auf den Balkon des Rathauses.



Eines Nachmittags holen wir uns bei Gaspare in der Blue Sky Bar Getränke und setzen uns auf den Platz der Fischervereinigung in die Sonne.
Und am Freitag vor Ostern gibt es eine quasi "Vorosterfeier" bei uns am Steg. Zu Ostern dürfen wir ja nicht ("Zona rossa")...Da wir alle auf unseren Booten mehr oder weniger wie in Quarantäne leben, wollen wir uns wenigstens hin und wieder im größeren Rahmen treffen und Spaß haben!
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