zweite Februarhälfte 2022 in Licata

 27.02. (Michaela) 

Panoramablick von der Burg in Butera Richtung Süden



Nach knapp 14 Tagen ein kleines update zu den Themen hier an Bord:


Die Luke der zum Stauraum umgebauten Skipper-Kabine: Kaum zu glauben, aber JA!!! Sie ist fertig montiert und der Stauraum ist wieder problemlos zugängig! Es hat zwar wieder einiger Überredungskraft bedurft, aber letztendlich konnte sich Matthew dazu aufraffen, in 2 aufeinanderfolgendenTagen ein paar Stunden für die ODIN-X zu investieren. 


  


Das Getriebe: Tja, ein bissl etwas aber leider noch nicht so richtig viel hat sich hier getan. Immerhin sind nun schon 23 der bestellten Teile in Licata! Es fehlen „nur“ noch 7 weitere Teile, die eventuell schon auf dem Weg von Japan nach Italien sind - oder vielleicht noch in Japan, und dort vielleicht auch noch gar nicht wirklich vorhanden… Hierzu kann man keine detaillierte Auskunft von Yanmar erhalten. Alles sehr sehr eigenartig! Von diesen fehlenden 7 Teilen sind 3 unbedingt notwendig, 4 könnten ggfs noch von den alten ausgebauten Teilen wiederverwendet werden. Wir versuchen nun gerade selbst, diese 3 wichtigen Teile irgendwo in Europa zu erhalten und sind derzeit gerade mit Lieferanten in den Niederlanden und in England im Gespräch. Alternativ - falls die Teile wirklich nicht in Europa vorrätig sind -  wollen wir Matthew dazu bringen, seine lokalen Beziehungen spielen zu lassen und diese Lager hier in Sizilien nachbauen zu lassen. Es bleibt also nach wie vor spannend!

(Svens schwärzestes Szenario ist ja, dass wir das Getriebe selbst im Sommer noch nicht haben und die ganze Segelsaison hier in der Marina bleiben müssen… Aber ich hoffe, dass er das nicht ganz ernst meint, und bleibe einfach optimistisch!)

Wir haben uns aber immerhin vergewissert, dass es unser ausgebautes Getriebe in Matthews Werkstatt noch immer gibt (wir hatten schon Befürchtungen, dass das in den letzten Monaten schon „Beine“ bekommen hat…)


   










Und so sieht's generell in Matthews Werkstatt aus (Gott sei Dank wußten wir das nicht vor dem Ausbau des Getriebes!) Kein Wunder, dass es Matthew nicht so ganz recht war, dass wir darauf bestanden hatten, unser Getriebe zu sehen














Mit Pino und seiner Familie hatten wir viel Spaß und schöne Stunden verbracht. Cristiano hat hier auf mein Drängen hin die Stützräder seines Fahrrads von seinem Papa abbauen lassen und sich als Naturtalent gezeigt. Innerhalb kürzester Zeit (ca. 10min) konnte er ganz alleine hier auf dem Parkplatz auf und ab fahren, die Kurven konnten auch immer enger genommen werden - und ich musste nur noch deshalb mit ihm mitlaufen, weil es halt lustiger für ihn war, mich über den Parkplatz zu scheuchen als so allein unterwegs zu sein.




Eines Tages unternahmen wir alle gemeinsam mit dem Wohnmobil eine Fahrt ins Blaue, die uns u.a. nach Butera, einer kleinen auf einen Hügel liegenden Ortschaft der Gemeinde Caltanisetta, führte. Wir wollten uns die Burg von Butera ansehen und - da es laut Internet auch eine kleine Wirtschaft im Inneren des Burghofes geben sollte - unser Glück versuchen, ob wir dort etwas zu Essen und Trinken bekommen. Der kleine Einwand unsererseits, evtl doch schon das Wohnmobil auf einem größeren Platz zu parken und die restlichen knapp 1.000 Meter zu Fuß zurückzulegen, wurde geflissentlich überhört und so konnten wir auf einer außen am Dorf führenden Einbahnstraße bis knapp unter die Burg fahren. Am höchsten zumindest für das Wohnmobil zu erreichenden Punkt machten wir dann kurz Halt, liefen durch einen Bogen in den Burginnenhof, genossen kurz die Aussicht, fanden die Burggaststätte geschlossen vor, und kehrten zurück zum Wohnmobil. Ab dann wurde es etwas abenteuerlich, denn unter den staunenden Augen manch Einheimischer lotsten Sven und ich Pino durch die sehr enge Straße wieder zurück zum Dorfeingang. An der engsten Stelle waren die Ecken der Balkone rechts und links nur 5-10 Zentimeter vom Alkoven des Wohnmobils entfernt. Aber Gott sei Dank ist alles gut gegangen - kein Kratzer - nur die Einsicht, eventuell das nächste Mal lieber ein paar Schritte zu Fuß zu gehen!





  







Bei den Autofahrten spiele ich mit den Kindern... wir bauen Häuser, Amphibienfahrzeuge, Flugzeuge und Raumschiffe und selbst Wäscheklammern sorgen bei Cristiano und Angelina für viel Spaß.

Bei uns an Bord wird stundenlang gemalt oder Karten gespielt...










Mittlerweile sind die 4 wieder abgefahren und wir sind wieder in unserem normalem Alltag - morgens durch die Stadt joggen, ein bissl etwas an oder für die ODIN-X machen (z.B. die beiden kleinen Winschen warten, die Vorhangleiste aus Teak abschleifen und streichen…), zwischendurch mal Kontrollgänge zu Booten von Freunden von uns, die derzeit nicht hier sind, dann unsere tägliche 1/2 bis 1stündige Italienisch-Stunde (wir lernen wirklich ganz brav), ein längerer Spaziergang (Fischerhafen / Strand / durch die Altstadt / Einkaufsgang oder ähnliches, aber so, dass wir täglich zusätzlich zum Joggen auf ca 10.000. Schritte kommen)… 



Seit einigen Wochen „strapaziere“ ich Sven mit wechselnden Gemüsegerichten - aufgrund von Rezepten, die ich im Internet finde, kommt sehr oft etwas ganz Neues und auch Ungewohntes auf den Tisch. Aber bislang gab es keine Reklamation. Und obwohl noch dazu der Getränkekonsum derzeit größtenteils aus Saftschorlen und Wasser besteht, sind wir Gott sei Dank (noch) von Meuterei weit entfernt! (Liegt vielleicht auch daran, dass es abends dann doch noch ein Glas Wein für jeden gibt.) 

Unterbrochen wird diese „strenge“ Diät natürlich wenn wir Gäste haben oder wir selbst bei Freunden zu Besuch sind … und so haben wir für morgen Abend Gaspare mit Familie ( Inhaber der „Blue sky bar“) zum Abendessen an Bord der ODIN-X eingeladen…


Für heute haben wir uns mal als Abschluss des Blogs ein nicht so schönes Thema mit nicht sehr schönen Fotos ausgesucht: die Müllsituation, die eigentlich in ganz Sizilien katastrophal ist - ganz besonders aber hier in Licata! Dass es keine Mülltrennung gibt, wäre das kleinste Problem. Wirklich schlimm ist, dass anscheinend ein Großteil der Bevölkerung gar kein Interesse hat, ihr schönes Land auch schön sein zu lassen. Müll in jeglicher Form und egal ob groß oder klein wird oft einfach auf die Straße geworfen, manchmal auch direkt neben den überall stehenden Mülltonnen, sowie natürlich ins Meer und den Hafen… 


 






 




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