Licata im April 2022
21.04. (Sven)
3 weitere Wochen sind vergangen wie im Flug und wir hoffen, daß wir bald unser „Winterlager“ verlassen können um die ODIN-X wieder „frei“ zu lassen. Das Wetter ist allerdings noch nicht viel besser - alle 7-10 Tage haben wir wieder Starkwinde bis 45 Knoten (9 Beaufort) im Hafen für 2-3 Tage. Das wollen wir nicht auf See und entlang der ungeschützten Küste Siziliens beim Ankern haben.
Man munkelt in Fachkreisen (Einheimische) aber, daß spätestens Mitte Mai das Wetter endlich stabil sommerlich wird. Wir haben jetzt schon seit 2 Wochen nicht mehr abends geheizt und die Temperaturen sind kurz vor „kurzer Hose“ (20°C).
Der Plan ist mittlerweile gereift, daß wir nicht nach Griechenland segeln. Wir wollten uns mit Michaelas Schwester/Schwager dort treffen, die mit ihrer Motoryacht von Kroatien auch nach Griechenland wollten. Aufgrund der hohen Spritpreise haben sie das mal vertagt, vielleicht nächstes Jahr. Wir sind ebenfalls vorsichtig , da der Ukraine-Krieg nicht weit weg ist - wer weiß wann der Verrückte dort auf einen falschen Knopf drückt. Wir fahren also erstmal wieder nach Westen- nach Sardinien.
Kennen wir schon gut - aber ist auch gut. Wir müssen langsam mal unser Boot lackieren lassen (nur den dunkelblauen Teil des Rumpfes) , da er durch Nachlackierungen mit 1-Komponenten-Lack und diverse Kratzer durch den Schaden in 2019 in der Bucht von Soller(Mallorca) schon nicht mehr ansehnlich ist.
Ausserdem lässt die Wirkung von unserem speziellen Unterwasserbewuchs-Schutz
(Coppercoat) nach 5 Jahren stark nach und muß nun an Land einmal angeschliffen werden.
Das wollen wir dann in Arbatax in unserer ehemaligen Werft machen lassen und das Thema Lackierung abklären hinsichtlich Kosten und ob dieses Jahr oder nächstes Jahr dafür Zeit ist. Da wir dort nicht im Winter bleiben wollen („totes Dorf“) geht das von unserer Sommersegelzeit ab und wir benötigen in der Zeit eine Unterkunft an Land.
Für nächsten Winter haben wir beschlossen, nicht noch einmal in Licata zu bleiben. Ein Tapetenwechsel ist nun angesagt - wofür leben wir sonst auf einem Boot ?
Wir haben vorreserviert in der Marina von Carloforte / Insel San Pietro, im Südwesten von Sardinien. Netter, kleiner Ort und auch guter strategischer Punkt im westlichen Mittelmeer. Also werden wir auch in diesem Sommer zwischen Sizilien, Sardinien und den Balearen segeln. Griechenland läuft uns nicht weg, danach liebäugeln wir mit Portugal, Kanaren … (Aber das ist noch Schnee von morgen). Bevor wir die Karibik unsicher machen , wollen wir vom Mittelmeer genug haben und die Welt muss erst wieder sicher und „normal“ werden.
In Kürze , was in den letzten 3 Wochen passiert ist:
Paul von der „Menorquin“ Motoryacht hat uns auf ein sehr leckeres mexikanisches Essen auf sein Boot eingeladen.
Hector aus Chile (unser Nachbarboot) war nach der erfolgreiche Registrierung seiner Yacht nun auch für 2 Wochen hier, um das Boot segelfertig zu machen für seine Miteigner. Wir haben dann mit seinem Sohn und ihm zusammen einen Probetörn
bei Superwetter für 5 Stunden mit unserem „Schwesterschiff“ machen können und alles ausprobiert (Seatrial).
Als Dankeschön, dass wir uns immer um die Carla-X kümmern, haben wir u.a. nicht nur zwei Kisten mit Sekt und Wein bekommen...
Als ganz besonderes Geschenk erhielt Michaela eine Kette mit chilenischen Amethysten.
Ein nettes Abendessen hatten wir außerdem mit Nikklas (Schweden) und Jaakko und Tiina (Finnland) bei uns an Bord, bei dem wir u.a. gemeinsam griechische Seekarten nach schönen Ankerbuchten gefilzt und von Ihren Erfahrungen profitiert haben. (Werden wir ja eines Tages, wenn wir wirklich Richtung Osten segeln wollen, brauchen!)
Wir haben auf der ODIN-X wieder unser Teak mit Teakwonder gepflegt, Die Aufbauten poliert und den Mast und die Salinge von rotem Sand befreit.
Bleibt noch den Rumpf zu polieren und das Unterwasserschiff von Bewuchs freizukratzen. Das letztere werde ich allerdings dieses Jahr vom Marinataucher machen lassen. Er macht einen guten Preis und es ist bei 17°C und Sichtweite von 30cm oberätzend unter Wasser zu arbeiten.
Nun noch ein paar Fotos und bis zum nächsten Blog...
Hier ein Beispiel, wie sich Segler gegenseitig helfen: Hier wird ein Außenborder komplett zerlegt und überholt - mit viel Spaß bei der Arbeit!
Windiger Spaziergang: Blick von der Terrasse von Felix' Strandbar auf die Wellen
Und hier eine der vielen Echsen, die uns auf allen Wegen in und um die Marina über die Füße laufen
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