Boxenstopp in Arbatax


 12.06. (Sven)


Boxenstop in Arbatax: am Montag 06.06. hat Massimo den „Werft-Hof“ soweit aufgeräumt, dass wir nach 2 Wochen Wartezeit in den Kran und auf die Werft kommen. Wir 

Das Kranen wird natürlich wieder ein bissl aufregend: das Kranbecken ist 5m breit - die ODIN-X  ist 4,85m breit… die Mathematiker unter uns sehen gleich, dass nun nur noch 7,5cm Platz auf jeder Seite sind. Aber alles geht gut (rückwärts natürlich)!

 





Aus angekündigten 2 Tagen für die anstehenden Arbeiten wird natürlich eine Woche, 

aber ehrlicherweise müssen wir zugeben, dass wir schon nach 5 Tagen wieder ins Wasser hätten können - aber aufgrund der Wettervorhersage mit 25-35 Knoten Wind aus Nordost haben wir freiwillig auf Montag 13.06. verlängert. Da wäre es weder in der Ankerbucht schön zu liegen gewesen, noch hätten wir wie geplant nach Norden segeln können. So machen wir noch drei Tage Kleinigkeiten auf dem Trockenen (Sand und Blüten/Nadeln der Bäume vom Schiff und Interieur spülen und wischen, nochmal Vorräte ergänzen und mit Massimos Auto heute, am Sonntag einen Strandtag einlegen).

Was ist unserem Schiff Gutes angetan worden ? 

Erstmal ist mit Hochdruck das Unterwasserschiff noch gründlicher gereinigt worden als der Taucher es konnte - bzw. es war schon wieder einiges „nachgewachsen“.


    


Propellerwelle und äußere Abstützung sind von Massimos Leuten (ohne Aufforderung von uns) mit Schleifpapier in einen Zustand wie neu versetzt worden.


Leider stellt sich heraus, dass im oberen Kielbereich diverse Osmoseblasen sind. Obwohl Massimo eigentlich wenig Zeit für unser Boot eingeplant hat, stellen wir am nächsten Morgen fest, dass bereits alle Blasen geöffnet und mit Epoxy verspachtelt wurden. Glücklicherweise hat Klaus (ein uns bekannter Segler der auch gerade noch auf der Werft war mit seinem Schiff) bei Massimo einen Liter Coppercoat Unterwasserbeschichtung hinterlassen, mit dem nun diese Flecken nachgebessert werden 

können.









Anschliessend wurde der Rumpf mit 400er Schleifpapier abgeschliffen, damit das Coppercoat wieder besser wirksam ist (reaktiviert).



Die Ankerkette haben wir neu bestellt und sie selber gewechselt, sowie die Ankerleine mit der Kette neu verspleisst und die Kette alle 10m farbig markiert.





Wir haben auch die Ankerwinsch zerlegt, gereinigt und gefettet.







Propeller: wir hatten bei unserem alten Schiff (Manatee) seinerzeit vom Faltpropeller auf einen Drehflügelpropeller gewechselt weil der Faltprop rückwärts kaum Leistung brachte und schnell die offene Mechanik durch Bewuchs das Falten verhinderte. Der Sinn ist ja, dass beim Segeln der Propeller zusammenfaltet, um weniger „Bremswiderstand“ zu verursachen. Der Drehflügelpropeller ist vor wie zurück gleichermaßen effektiv, was bei Seitenwind das rückwärts Anlegen erleichtert. Das Getriebe, um die Flügel beim Segeln waagerecht zu stellen ist, gekapselt und innen gefettet - es kann also durch Bewuchs nicht beeinträchtigt werden. Wir waren mit dem Drehflügelpropeller dann so zufrieden, daß wir uns vorgenommen haben, eines Tages - wenn wir Langfahrtsegler sind und ein paar Euro übrig haben - wieder einen solchen Drehflügelpropeller zu haben. 

Nachdem Covid uns nun 2 Jahre eingesperrt hat (keine Restaurantbesuche, etc.) und außerdem die Liegeplatzkosten in Licata sehr günstig waren im Vergleich zu Spanien, haben wir uns zu Weihnachten diesen Propeller geschenkt und nun endlich installieren können.

Bin gespannt auf morgen, wie er sich macht bei Vorwärts- und Rückwärtsfahren…

Nach dem Propellerwechsel habe ich dann die Welle und Propeller noch mit seewasserbeständigem Fett eingerieben, um einen Erstbewuchs hinauszuzögern.


Die Fotos unten zeigen den Propellerwechsel, dann den alten und den neuen Propeller (jeweils in Segelstellung (links) und Motorstellung (rechts)) und Sven beim Fetten des neuen Propellers



  

  






Dann haben wir zu zweit den alten, zerlegten Propeller „liebevoll“ vom Bewuchs und hartnäckigen Kalkablagerungen befreit (ca.2 Std.) damit wir ihn verkaufen können oder - falls nicht - einen sauberen Ersatzpropeller haben.




(Michaela)


Genau drei Wochen nach unserem letzten Blog hoffen / denken wir nun, morgen wieder ins Wasser zu kommen.

Aber ganz ehrlich: auch wenn wir nun schon 4 Wochen hier in Arbatax sind, haben wir doch die Zeit gut genutzt und auch echt genossen! 

Es war sehr schön, unsere sardische Familie wiederzusehen… und es fühlt sich tatsächlich ein wenig wie „daheim“ an, denn egal, ob beim Joggen, beim Einkaufen, beim Drink in der Marina-Bar, auf der Werft…. Überall begrüßt uns jemand, der uns vor vielen Jahren kennenlernte, als wir unsere Odin-X hier liegen hatten und wir selbst, da noch in Lohn und Brot in Deutschland, nur im Urlaub hier nach Arbatax kamen … 


Die schönste Überraschung bekommen wir, als unsere Tochter Vici uns Ende Mai wissen lässt, dass sie einen Flug nach Sardinien gebucht hat und uns am 2.6. in Arbatax für eine Woche besuchen kommt.

Die Anreise gestaltet sich nicht ganz einfach, da just am 02.Juni in Italien der Nationalfeiertag „Tag der Republik“ gefeiert wird und somit die Busverbindung „Cagliari-Tortoli“ eventuell komplett eingestellt ist. Recherchen in jegliche Richtung ergeben komplett unterschiedliche Ergebnisse… von Abfahrt in Cagliari um 14:20 bis es geht gar kein Bus über „stündlich“… Letztendlich hilft uns Luca, der in Arbatax die Tabaccheria besitzt. Er hat die offizielle Verkaufsstelle für die Bustickets und kann uns nach 2(!!!) Anrufen bei der Busgesellschaft mitteilen, wann der Bus von Cagliari nach Tortoli geht. (Beim ersten Anruf gab es mal eine falsche Auskunft…) 

Nach 4 Stunden Wartezeit sitzt Vici endlich im Bus und fährt Richtung Norden. Massimo leiht uns sein Auto, damit wir sie am Abend in Tortoli vom Bus abholen können. Dann geht’s in unseren X5 und ab zur ODIN-X.




Die Tage mit Vici vergehen leider wie im Flug…

Die halbe Zeit sind wir vor Anker, gehen schwimmen, bemühen den X5, um mal an Land und entsprechend in Bars und Ristorantes zu kommen. Dann gibt es den Werfttermin und wir leben an Bord auf der Werft, bekommen aber jederzeit Massimos Auto, um flexibel zu sein.


Morgensport ....



Am Vorabend von Vicis Abreise gibt es nochmals eine superschöne Überraschung - quasi als „i-Tüpfelchen“! Vicis offizielles Kapitänspatent wurde zugestellt!!!! Wahnsinn!!! Mit ihren gerade mal 28Jahren ist sie nun „Kapitän zur See“, ohne Einschränkungen - also verantwortlich für Schiff, Personal und Ladung. Das heißt, dass sie auch die Kreuzfahrtschiffe, auf denen sie bislang als Offizier gefahren ist, als Kapitän fahren darf.  Wir sind megastolz!!!!




          


 

Der grobe Plan ist nun folgendermaßen: morgen mal ins Wasser, Propeller checken… dann Segel hissen und nach Norden… und irgendwann mal Richtung Balearen. Aber wie immer hängt es von Wind und Wetter und Welle und Schwell (und uns) ab….



Die Aussicht auf der Werft...


 





und heute am Strand (wir genießen es, dass der Strand hier so leer ist ... genug Platz, keine Hotels, Bettenburgen, Liegestulhlansammlungen....)




 


















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