Covid und von Alghero nach Carloforte

 05.09.2022 (Michaela)






Von Alghero über Bosa, Oristano, Porto di Masua in den Canale di San Pietro

















Am Abend des 15.August gab es das traditionelle Ferragosto-Feuerwerk in Alghero. Die vielen Feuerwerkskörper wurden von der Marina-Mauer abgeschossen und so lagen wir quasi in erster Reihe. Es war ein richtig schönes Feuerwerk!



 





Für Donnerstagabend und Freitag war ein recht heftiger Mistral angesagt, und so beschlossen wir, am Donnerstag in eine gegenüberliegende Bucht zu verlegen und dort Schutz zu suchen.



In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es dann zu einem eigenartigen Wetterphänomen: gegen Mitternacht kam ein (nicht in der Wettervorhersage erwähnte) heißer Wind aus dem Süden und fegte mit über 30Knoten über uns hinweg. Streckte man den Kopf aus dem Cockpit, fühlte es sich an, als würde man von einem heißen Haarföhn angeblasen werden. 

Später haben wir dann erfahren, dass genau dieser Sturm in Korsika eine Spur der. Verwüstung hinterlassen hat (bei bis zu 225km/h Windgeschwindigkeit kein Wunder) und dann Richtung Osten über das italienische Festland abgedreht ist.

Auch wenn man immer bemüht ist, gut gesichert zu liegen und alles zu tun, um niemals selbst oder das Schiff in Gefahr zu bringen, so sind wir doch dankbar, wenn so ein Unwetter an uns vorüberzieht und wir verschont bleiben.


Am Donnerstagmorgen gibt es dann eine kurze Zeit der absoluten Windstille, bevor dann nachmittags der vorhergesagte Mistral aus Nordwest einsetzt. Also gehen wir Anker auf und motoren die nicht ganz 3 Meilen in die Bucht, die wir uns für die nächsten beiden Tage als Zuflucht ausgesucht hatten.

Tatsächlich liegen wir dort gut geschützt und fühlen uns wie in Abrahams Schoß…

Ein paar Stunden nach uns legt sich dann ein amerikanischer Katamaran zu uns in die Bucht (natürlich nahe am Strand, aber gut für uns, da ist er weit von uns entfernt), und als dann in den Morgenstunden des Freitag der Wind zunimmt, treibt er bei uns vorbei …. Wieder mal einer, der nicht ankern konnte, und der gepaart mit einem schlechten Anker auch noch zu wenig Ankerkette rausließ…. Aber Gott sei Dank ist nichts passiert und beim zweiten Ankermanöver hat es dann besser geklappt. 

Unglaublich, wie oft wir so etwas erleben müssen….


Bereits am Mittwochabend wird Sven von einer plötzlichen Müdigkeit erfasst, die ihn förmlich umhaut. Das auftretende Fieber bekämpfen wir mit Aspirin complex, die Müdigkeit aber lässt ihn schlafen, schlafen, schlafen…. (Immerhin aber klappte das Verlegen zum anderen Ankerplatz perfekt), dazu kam Appetitlosigkeit. 

Am Freitagabend scheint es ihm dann ein wenig besser zu gehen und er möchte sogar etwas essen… Also bereite ich eine Kleinigkeit zu, aber als wir dann beim Essen sitzen, bekomme ich nichts mehr runter und bin nur noch müde. Super: Sven geht’s ein bissl besser und hat mir den Virus übertragen. Schöne Sache! Tatsächlich ist es so, dass ich Samstag und Sonntag fast nur schlafe, während Sven sich immer besser fühlt. Außer, dass er seinen Geruchssinn verloren hat, geht’s ihm wieder ganz gut, abgesehen von ein wenig Husten am Morgen. Ich habe für ein paar Stunden Kopfschmerzen, am nächsten Tag Halsschmerzen, dann aber auch nur noch den morgendlichen Husten. Auch mich trifft der Verlust des Geruchssinns - aber so wie bei Sven kann auch ich nach drei Tagen wieder ganz normal riechen. 

Summa summarum sind wir mit unserem Immunsystem sehr zufrieden: Diesen Corona-Grippe-Anfall haben unsere Körper sehr gut in Griff bekommen und nun haben wir die besten selbstgeschaffenen Antikörper und das gegen die aktuellste Variante des Virus !


Mittlerweile haben wir wieder zurück nach Alghero verlegt und warten auf das richtige  Wetterfenster, um langsam weiter Richtung Süden zu segeln.


Über Bosa und Oristano, wo wir östlich der Ruinen der Stadt Tharros ankern, geht’s weiter über Porto di Masua (herrlicher Ankerplatz zwischen einer kleinen Insel, die uns an das Mammut MANNI aus dem Film IceAge erinnerte, und einem stillgelegten Bergwerk) segeln wir in den Canale di San Pietro und ankern hier zwischen der Insel San Pietro, der Insel San Antioco und dem sardischen Festland. 

Wir befinden uns nun ganz nah an Carloforte, unserem nächsten Winterliegeplatz.

Mehrmals schon haben wir die 1 Meile in die Marina mit unserem X5 gefahren, haben uns in der Marina Sifredi vorgestellt, bereits ein wenig die Stadt erkundet, eingekauft…. 

Tatsächlich könnten wir schon mit der ODIN-X in die Marina, denn unser Liegeplatz ist schon seit 1.September bezahlt, aber wir wollen noch nicht…. Denn Sommer bedeutet für uns u.a. vor Anker liegen und nur mit dem X5 an Land fahren. Fender und Festmacher werden erst aus den Backskisten befreit, wenn wir vom Sommer- in den Wintermodus wechseln. Sonst ist eventuell die Versuchung groß, nicht mehr loszufahren wenn wir erstmal angelegt haben…

So wollen wir in den nächsten 2-3 Tagen spätestens hier Anker auf gehen und noch im Süden Sardiniens etwas hin- und hersegeln bevor wir hier für den Winter einparken.



In Bosa gibt es wiedermal unseren monatlichen Konzertabend an Bord, um die letzten verfügbaren Gigabytes unseres Monatsvertrages zu vernichten.







In Oristano liegen wir vor den Ruinen der Stadt Tharros, die im 8.Jhd. vor Christus von den Phöniziern gegründet wurde.





Hier „Manni“, das Mammut, vor Porto di Masua:


Und hier ein Stollenausgang des Bergwerks von Porto Flavia, erbaut zwischen 1922 und 1924, der es ermöglichte, Schiffe direkt zu beladen. Wir wollen uns das Bergwerk im Winter von innen ansehen!





Unser Ankerplatz im Canale di San Pietro, vor den Toren Carlofortes:





und die ersten Eindrücke von Carloforte:












































Das Marinagebäude der Marine Sifredi und der Blick vom Gebäude auf die Marina:









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