Hallo Griechenland! Γεια σου Ελλάδα!

 15.07.23 (Michaela)


Am 01.07 heißt es: Hallo Griechenland!  Γεια σου Ελλάδα!



Anknüpfend an den letzten Blog:

Wir verbringen einen Tag in Cirò, queren dann den Golf von Taranto und ankern vor der schönen Stadt Gallipoli, die uns mit ihrer auf einer kleinen Insel vorgelagerten schönen Altstadt sehr gut gefällt.

Wir verbringen hier einige Tage, laufen durch die Altstadt, sehen uns die wunderschöne Kathedrale an und essen auf dem kleinen aber sehr gut bestückten Fischmarkt. 




 










Zum ersten Mal in dieser Saison und nach ungefähr zwei Jahren werden wir am Ankerplatz von der Guardia di Finanza besucht. Also schnell ein T-Shirt und eine kurze Hose übergezogen, um entsprechend respektvoll und nicht gerade nur in Badehose und Bikini die Offiziellen zu begrüßen. Der Chef der Gruppe freut sich, als er mein Sardinien- T-Shirt sieht, und schon ergibt sich eine nette Unterhaltung. Er erzählt uns, dass er aus Arbatax kommt - und meint offensichtlich, dass das eh niemand kennt. Weit gefehlt! So erzählen wir ihm, dass unsere Odin-X jahrelang dort in der Marina lag und in der Werft von Massimo Valdes gepflegt und ausgebaut wurde. Alles in allem sehr nett, Dokumente wurden (natürlich!) ohne Beanstandung geprüft, dann wurde noch das Papier mit sämtlichen Unterschriften übergeben, die bezeugen, dass alles mit uns in Ordnung ist, und schon wünschen wir uns gegenseitig noch einen schönen Abend und weg sind sie wieder (wie immer unter Vollgas - etwas Anderes als Vollgas oder Stop gibt es wohl auf den Booten der Guardia gar nicht…). Interessant war übrigens, dass zum ersten Mal das Boot der Guardia di Finanza längsseits an unserem Schiff festgemacht hat. (Bislang hatten wir die Dokumente in einen uns von den Beamten über die Reling entgegengestreckten Kescher (=ein Stab mit einem ringförmigen Netz daran) gegeben, ohne dass die Boote verbunden waren.)

 

Jeden Tag wird auch das Wetter überprüft - und zwar nicht nur, wie es für den derzeitigen Ankerplatz aussieht, sondern vor allem, wie es sich für die Überfahrt von Italien nach Griechenland entwickelt. Es sieht sowohl von Wind als auch Wellenbild so aus, als wäre Samstag, der 01.Juli, ein guter Tag dafür.

Also machen wir uns für einen letzten Ankerstopp in Italien am 29.06. auf nach Santa Maria di Leuca, den besten Absprungpunkt vom italienischen Festland nach Othoni, einer kleinen griechischen Insel nordwestlich von Korfu. 


Circa eine halbe Stunde nachdem wir unseren Ankerplatz bei Gallipoli verlassen haben, sehen wir ein großes Schiff der Guardia di Finanza hinter uns - aber auf unserem Kurs, und recht zügig dahin fahrend. Spaßeshalber sage ich noch zu Sven: „jetzt werden wir verfolgt und von ihnen aufgebracht“. In einiger Entfernung stoppt das Schiff ab und bringt - wie wir dann später merken - eines ihrer Beiboote aus, das dann, mit 5 Mann Besatzung, schnell zu uns aufschließt und uns zum quasi Halten veranlasst. Wir haben aber das Vorsegel gesetzt, sind ja am Segeln… also rollen wir das Segel zur Hälfte ein und Sven startet den Motor, damit wir zumindest manövrierfähig bleiben. Die Beamten sind auch diesmal sehr freundlich, und wollen - obwohl wir Ihnen mitteilen, dass wir gerade erst vor kurzem kontrolliert wurden und  ihnen sogar das offiziell von ihren Kollegen vor zwei Tagen unterzeichnete Papier in die Hand drücken - unsere Dokumente überprüfen. Tja, warum auch nicht… Wir werden das Gefühl nicht los, dass es sich bei dem Ganzen um eine Schulungsfahrt handelt, denn der große Boss erklärt seinen Mitstreitern ganz genau, was wie abzulaufen hat. Naja, wenn es nichts Schlimmeres ist…. 

Interessant wird es, als - knapp bevor uns die Dokumente wieder zurückgegeben werden. - das große Schiff seitwärts kommt und im Abstand von 5-6 Metern neben uns hält, wohl um die Wellen abzuhalten, damit die Dokumente es auf jeden Fall sicher wieder zu uns an Bord schaffen.

Jedenfalls sind wir so kurz bevor wir Italien verlassen innerhalb von 2 Tagen 2x kontrolliert worden und um ein Erlebnis reicher.





Die Überfahrt am 01.07. wird dann das perfekte Geschenk zu Svens heutigem Geburtstag.

Sonne, wenig Welle, schöner Wind zum Segeln … und so rauschen wir nach Othoni und ankern schon am frühen Nachmittag in der großen Nordbucht - türkises glasklares Wasser, die Bucht umgeben von bewaldeten relativ hohen Bergen - ein schönes Ankommen in Griechenland und ein superschöner Geburtstag für Sven!


Ein letzter Blick zurück auf Italien...   


Grenzübertritt mitten in der Adria...


Anfahrt Othoni und unsere Ankerbucht im Nordwesten





Morgens um 05:30Uhr werden wir von einem heftigen Gewitter geweckt. Eine Stunde lang donnert und blitzt es rund um uns rum, teilweise, wie wenn der Blitz direkt neben unser Boot einschlagen würde, dann kommt eine Böenwalze und heftiger Regenschauer, dass man nichts mehr sieht. Wieder einmal sind wir froh, so einen gut haltenden Anker zu haben (Jambo!) und als der Spuk vorbei ist, drehen wir uns nochmals im Bett um und schlafen noch ein paar Stunden. Welch schöne Überraschung, als wir dann wirklich gegen 9Uhr morgens raus aufs Deck gehen: es erwartet uns eine supersaubere Odin-X, durch den heftigen Regenschauer blitzblank gewaschen!


Am Nachmittag gehen wir dann Anker auf und lassen uns die knapp 9 Meilen ganz gemütlich von unserem Vorsegel nach Erikousa ziehen.



Für den 03.Juli haben wir die Fahrt nach Korfu ins Auge gefasst, und so geht’s zwar bei wenig Wind aber Sonne und ruhigem Meer die 28 Meilen in unsere Ankerbucht im Nordwesten der Stadt Korfu.

Die Ormos Potamou wurde uns von unseren schwedischen Freunden Kristina & Niklas als taktisch guter Ankerplatz empfohlen: weit genug weg von der Altstadt, in deren südlicher Bucht sich die Megayachten einen Kampf mit den Segelbooten um die Ankerplätze liefern, und doch nah genug, um in einem 40minütigen Fußmarsch die Altstadt zu erreichen. Außerdem kann man mit dem Dingi in einem kleinen Fluss ca. 1km weit fahren, festmachen, und hat dort Supermärkte. Also auch zum Proviantieren sehr gut.

Nach einem längerem Fussmarsch und dreimal Erkundigungen einholend gelang es uns, hier auch eine griechische SIM-card für unser Handy zu kaufen. Nun können wir auch hier WhatsApp-Telefonate führen und Internetradio hören, etc…

Korfu ist sehr schön, aber das wissen halt auch alle anderen … die Altstadt ist dementsprechend etwas von Touristen überlaufen, noch dazu legt dann ein Kreuzfahrtschiff an und spuckt eine Menge Deutscher aus (kein Wunder, es handelt sich um die „Mein Schiff 5’“). Ein Zeichen für uns, unseren Weg fortzusetzen…


Impressionen aus Korfu:


 

  





Da für die nächsten Tage heftigere Nordwest-Winde angesagt sind, ist unser nächstes Ziel die Ormiskos Valtou nördlich der Hafenstadt Igoumenitsa am griechischen Festland. An Fischfarmen vorbei geht es die sehr seichte Einfahrt zu den beiden Buchten. Leider ist das Wasser hier nicht sehr klar, aber grün und es schwimmt extrem viel Seegras herum. Sicherlich ein guter geschützter Platz, wir können auch gut schlafen, aber am nächsten Morgen treibt es uns dann doch weiter.



Unser nächstes Ziel ist Paxos, und wir ankern hinter einem kleinen vorgelagerten Inselchen im Wind- und Wellenschutz. Die Ankerplätze näher an der kleinen Inselhauptstadt Gaios sind gut besucht - vorwiegend von Megayachten. Der Ort ist natürlich auch gut besucht, aber wir finden trotzdem ein gutes nettes Plätzchen in einer Taverne, die NICHT an der Wasserfront ist - 



und einen Baumarkt, in dem wir 2 neue breite Spachtel fanden, um das Unterwasserschiff weiter von Bewuchs zu befreien (es wird Zeit für neues Coppercoat- der Bewuchs kommt schnell wieder neu trotz des Anschleifens im letzten Sommer bei Massimo auf Sardinien).









Von Paxos geht es über Lefkas, wo wir an der südlichen Westküste ankern, nach Ithaka.


Ankerplatz auf Lefkas und der Leuchtturm an der Südspitze Lefkas:


 









Ithaka, Odysseus Heimat, erwartet uns mit grünen Hügeln und felsigen Bergen und vielen kleinen Buchten.

Eine solche suchen wir uns für unseren ersten Ankerstopp auf dieser schönen Insel aus: „Krouvoulia treca Plaza“, östlich des Kourvoulia - Strandes in der Nähe von Frikes. Die Bucht ist ca. 100m x 100m groß - also hat gerade mal Platz für unsere Odin-X, und nur, weil wir genau in der Mitte ankern können. So haben wir bei 20Meter Tiefe noch genug Ankerkette und können im Wind schwojen. Glasklares Wasser, von Bäumen besetzte Hügel umgeben die Bucht, die Grillen zirpen… traumhaft!!!


Ich möchte am liebsten gar nicht mehr weg von diesem Traumplätzchen, aber es gibt ja noch so viel Anderes und Schönes zu sehen.


Am 12.Juli geht’s nach Vathy, der Hauptstadt von Ithaka.

Vathy liegt am Ende einer fjordähnlichen Bucht und ist von grünen Hügeln umgeben.

Wir ankern hinter dem Inselchen „Lazaretto“, auf dem 1668 die Kapelle „Sotiros“ errichtet wurde und die im Mittelalter als Quarantäne-Insel fungierte. Später gab es auf dieser kleinen Insel ein Gefängnis.

Der Ort ist wirklich schön, aber leider - jetzt zur Hochsaison - voll mit Booten und vor allem auch hier mit Chartergästen. Obwohl wir nicht im Hotspot ankern, müssen wir doch einige Bootsfahrer daran hindern, zu nah zu ankern - und das bis nach Mitternacht. Ein Motorboot hat sage und schreibe 3 Stunden lang etliche Ankerversuche auf beiden Seiten der Bucht gemacht- immer wieder durch Rückwärtsfahren den Anker herausgerissen bis sie endlich ermüdet leider 50m neben uns den Anker nicht mehr rückwärts eingefahren haben und liegen blieben. Nicht sehr beruhigend.

Entspannung ist nur vormittags und um die Mittagszeit angesagt, denn da verlassen die meisten Boote die Bucht, um dann allerdings am späten Nachmittag wieder in Horden einzufallen.






Nach zwei Nächten haben wir für unseren Geschmack genug gesehen und verlegen in die 2 Meilen entfernte große Bucht Aetos. 

Hier ist es am Donnerstagabend schön ruhig - wir sind nur 3 Boote in dieser großen Bucht, am Strand gibt es eine kleine Taverne (sehr einfach, aber sehr nett) und das Wasser lädt uns mit seinen über 25Grad zum Baden und Schnorcheln ein.

(Anmerkung Sven: Darüber hinaus machen wir natürlich auch immer einige „nützliche“ Dinge von unserer kleinen to-do-Liste. Hier waren wir fleissig und haben alle 3 Wasserfilter vor dem Wassermacher getauscht, den Wasserpass nochmal mit Stahlwolle rundum geputzt und alte, blinde Fensterfolien von den Seitenfenstern entfernt. Danach hat man dann auch ein gutes Gefühl, wenn man 1-2 Biere vom Fass in der Strandtaverne trinken geht…)




Der Pfeil zeigt auf die kleine Taverne...













Heute nun ging es an Ithakas Ostküste weiter nach Süden und auf die nächste Insel.

Wir liegen jetzt vor Poros, einer kleinen Stadt an der Ostküste von Kefalonia und wollen morgen die Stadt erkunden. Aber nur, wenn es Wind und Welle zulassen - denn zur Zeit bläst es mit bis zu 25Knoten (also ca 50km/h) - angesagt waren 11-14Knoten - und es hat sich eine Welle von gut 1 Meter Höhe aufgebaut, was es nicht einfacher und lustiger macht, ins Dingi bzw vom Dingi zurück auf die Odin-X zu steigen.




Hier unser Weg seit dem letzten Blogeintrag - also vom 25.06. bis zum 15.07.:

Italien: 

Apulien: Cirò - Gallipoli - Santa Maria di Leuca

Griechenland:

Othoni - Erikousa - Korfu - Paxos - Lefkas - Ithaka - Kefalonia












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